Profile der Wissenschaftsbotschafter/innen

Marlies Zuccato-Doutlik , MA

  • 2-4 Besuche pro Jahr
  • Regionen: Burgenland, Niederösterreich, Wien
  • Keine anfallenden Kosten für die Schule

Forschungsschwerpunkte

  • Familien
  • Scheidung
  • Gender

Aktuelle Projekte

SMILE - Scheidung mit Illustrationen erforschen: Relativ hohe Scheidungsraten haben dazu geführt, dass Kinder häufig mit elterlicher Trennung konfrontiert sind, sei es in der eigenen Familie oder in der Lebenswelt von Freundinnen und Freunden, Schulkolleginnen und Schulkollegen oder Verwandten. Dementsprechend sind zahlreiche wissenschaftliche Studien entstanden, ebenso wie rechtliche Regelungen, die sich explizit auf Kinder beziehen. Die Forschung beschäftigt sich aber bislang vor allem mit den Folgen einer Trennung bzw. Scheidung für Kinder und mit moderierenden Faktoren innerhalb der Familie wie beispielsweise Qualität der Eltern-Kind-Beziehung oder Konfliktniveau. Einflussfaktoren außerhalb der Familie (z.B. soziale Ressourcen, Kommunikation und Wissen über Scheidung) und insbesondere das soziale Umfeld von Kindern (Gleichaltrige, Schulkolleginnen und Schulkollegen, Lehrpersonen) blieben weitgehend unberücksichtigt. Dies ist umso erstaunlicher, als zahlreiche Studien die Relevanz des sozialen und schulischen Umfeldes für Austausch, Information und Diskussion verdeutlichen. Die Studie SMiLE erforschte mit 8- bis 10-jährigen Schülerinnen und Schülern der 3. und 4. Volksschulklasse ihre Konzepte über elterliche Trennung sowie entsprechende Kommunikationsprozesse unter Gleichaltrigen mittels Anwendung eines partizipativen methodischen Ansatzes (Concept Cartoons). Durch die Diskussion eigens angefertigter und partizipativ erstellter Illustrationen wurde Wissen bei den Schülerinnen und Schülern aufgebaut. Die Kinder wurden in den gesamten Forschungsprozess eingebunden. Das generierte Wissen wurde und wird auch anderen Kindern durch die Entwicklung von Informations- und Unterrichtsmaterialien sowie einer Broschüre zur Verfügung gestellt.

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Doing Divorce: Konstruktion von Elternschaft in Scheidungs- und Pflegschaftsverfahren in Österreich seit 1945: Die Verhandlung von Elternschaft und Obsorge durch am gerichtlichen Diskurs beteiligte Akteurinnen und Akteuren in Österreich seit 1945 steht im Mittelpunkt dieses Forschungsprojekts, das Teil des disziplinenübergreifenden Forschungsprojekts "Doing Divorce: Scheidungsprozesse vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart" ist. Der Fokus liegt auf der Frage, auf welche Konstruktionen von Mutter- und Vaterschaft gerichtliche Dokumente von Scheidungs- bzw. Pflegschaftsverfahren verweisen. Elterliche Scheidung und Trennung bedarf einer Reorganisation der Eltern-Kind-Beziehung. In deren Konstruktion und Beurteilung beziehen sich Akteurinnen und Akteure wie Mütter, Väter, Richterinnen und Richter, Sachverständige oder Anwältinnen und Anwälte vor Gericht auf historisch jeweils unterschiedlich Normalitätsfolien und Leitbilder zu Elternschaft. Ausgehend von der Annahme eines engen Wechselverhältnisses zwischen gesellschaftlichen Normalitäts- und Wertvorstellungen, Vorgaben des (Familien-)Rechts und den alltäglichen Lebensrealitäten wird mit einem diskurstheoretischen und genderkritischen Zugang (Dis-)Kontinuitäten im Narrativ von Mutter- und Vaterschaft sowie deren Konstruktionen im Diskursfeld Gericht erforscht. Zu diesem Zweck wird eine Dokumentenanalyse von Gerichtsakten aus Scheidungs- bzw. Pflegschaftsverfahren in fünf Zeiträumen seit 1945 durchgeführt. Dadurch werden Debatten zu Elternschaft mit einer familiensoziologischen und geschlechtersensiblen Perspektive um die Facette der Konstruktion von Mutter- und Vaterschaft im Diskurs vor Gericht erweitert.

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Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang

    • seit 10/2019: Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (DOC-team) am Institut für Soziologie der Universität Wien mit dem Dissertationsprojekt „Doing Divorce: Konstruktion von Elternschaft in Scheidungs- und Pflegschaftsverfahren in Österreich seit 1945“
    • seit 05/2018: Doktoratsstudium der Sozialwissenschaft (Soziologie), Universität Wien
    • seit 03/2018: Lehrtätigkeit am Institut für Soziologie, Universität Wien: Lehrveranstaltung für BA-Studierende „Einführung in die empirische Sozialforschung“
    • seit 09/2017: wissenschaftliche Projektmitarbeiterin am Institut für Soziologie, Universität Wien für folgende Projekte
      • 09/2017-09/2019 „SMiLE - Scheidung mit Illustrationen erforschen“, Fördergeber: Sparkling Science
      • 03/2018 - 05/2018 „Was alle Kinder brauchen. Sichtweisen von Mädchen und Buben zu einem kindgerechten Warenkorb“, Auftraggeberin: bjv – Bundesjugendvertretung
      • 10/2017 - 02/2018 „Digitale Medien im Volksschulalter. Perspektiven von Kindern und ihren Eltern“, Auftraggeber: saferinternet.at und öiat (Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation)
    • 2004 - 2006: Studium der Soziologie, Universität Wien, Institut für Soziologie
    • 2014 - 2017: Masterstudium Soziologie, Universität Wien, Institut für Soziologie, Schwerpunkt: Familie, Generation, Lebenslauf; MA-Diplom verliehen im Juni 2017
    • 2006 - 2009: BA-Studium Soziologie, Faculdade de Ciências Sociais e Humanas, Universidade Nova de Lisboa, Licenciatura (Bachelor) der Soziologie verliehen im Juli 2009

Weitere Informationen zur Vorbereitung von Schulen

http://www.soz.univie.ac.at/marlies-zuccato/

Organisation

Universität Wien

Institut/Abteilung

Institut für Soziologie, Schwerpunkt auf Familien- und Scheidungsforschung

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Wissenschaftsbereich

  • SOZIALWISSENSCHAFTEN