Profile der Wissenschaftsbotschafter/innen
Prof. Simon Hippenmeyer
- 2-3 Besuche pro Jahr
- Regionen: Burgenland, Niederösterreich, Wien
- Keine anfallenden Kosten für die Schule
Forschungsschwerpunkte
- Neurowissenschaften
- Gehirnentwicklung
- Neuroentwicklungskrankheiten
- Stammzellen
- Genetik
- Molekularbiologie
- Zellbiologie
Aktuelle Projekte
Wie Stammzellen ein Gehirn bilden: Mit seinen tiefen Furchen und zahlreichen Windungen hat der Neocortex unsere Vorstellung vom menschlichen Gehirn geprägt. In dieser äußersten Schicht der Großhirnrinde tummeln sich trotz ihrer geringen Dicke von wenigen Millimetern bei Erwachsenen über 15 Milliarden Nervenzellen. Die Informationsverarbeitung im Neocortex ermöglicht es uns, unsere Umwelt bewusst wahrzunehmen. Geht während der Entwicklung des Neocortex etwas schief, können ernsthafte neurologische Störungen wie Autismus oder Schizophrenie die Folge sein. Wie jedoch im Zuge der embryonalen Entwicklung aus Stammzellen eine Gehirnrinde korrekter Zusammensetzung und Größe entsteht, ist nicht gut verstanden. In diesem Projekt haben wir das Ziel, die molekularen und zellulären Prozesse zu untersuchen, die den Stammzellen die Instruktionen liefern, um die korrekte Anzahl an Nervenzellen in der Gehirnrinde zu generieren, und damit ein Gehirn korrekter Größe zu bilden. Im weiteren Kontext erhoffen wir uns von dieser Forschung auch, Einblicke in die Mechanismen der stammzellbasierten Gehirnregeneration im Krankheitsfall zu erlangen.
Einfluss genomischer Prägung auf die Gehirnentwicklung: Bekanntlich erben wir eine Hälfte unserer Gene von der Mutter, die andere Hälfte vom Vater. Für die Funktion der allermeisten Gene ist es gleichgültig, von welchem Elternteil sie stammen. Doch das gilt nicht für alle Gene: Rund 150 Gene, die der „genomischen Prägung“ unterliegen, sind entweder nur aktiv, wenn sie von der Mutter geerbt wurden, oder nur aktiv, wenn sie vom Vater geerbt wurden, je nach Gen. Die meisten dieser „geprägten“ Gene sind wichtig für unsere Entwicklung aber deren genaue Funktion für die Gehirnentwicklung ist praktisch gänzlich unerforscht. Es ist jedoch bekannt, dass wenn es Fehler gibt bei Genen, die der genomischen Prägung unterliegen, die Gehirnentwicklung abnormal verlaufen kann. Viele Formen von Gehirnentwicklungsstörungen und psychiatrische Krankheiten können dadurch verursacht werden. In diesem Projekt untersuchen wir die genaue Funktion von geprägten Genen und hoffen dadurch auch tiefere Einblicke in die Ursachen von Gehirnentwicklungsstörungen zu erlangen.
Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang
- Seit 07/2019 Professor am IST Austria, Klosterneuburg
- 2012-2019 Assistant Professor; IST Austria, Klosterneuburg
- 2006-2012 Postdoctoral Fellow (EMBO, HFSP, SNSF); Dept. Biology, Stanford University, Palo Alto, USA (Mentor: Prof. Liqun Luo)
- 2004-2006 Postdoctoral Associate (bridging postdoc); Biozentrum, Dept. Cell Biology, University of Basel and FMI, Basel, Switzerland (Mentor: Prof. Silvia Arber)
- 2000-2004 PhD in Neurobiology (summa cum laude); Biozentrum, Dept. Cell Biology, University of Basel, Switzerland (Supervision: Prof. Silvia Arber)
- 1995-2000 Diploma (Molecular Biology/Biochemistry); Biozentrum, Dept. Biochemistry, University of Basel, Switzerland (Supervision: Prof. Howard Riezman)
Weiterführend Links (Medienberichte)
Science Daily, 10. Jänner 2020 - ‚"New function for potential tumor suppressor in brain development"
Wiener Zeitung, 9. Mai 2019 - "Wie Stammzellen ein Gehirn bauen"
Der Standard, 4. Mai 2017 - "Gen Lgl1 spielt entscheidende Rolle bei Entwicklung von Gehirnzellen"
Wiener Zeitung, 3. Mai 2017 - "Dirigent und Solist bei der Entwicklung von Gehirnzellen"
Der Standard, 18. Jänner 2015 - "Das Denken ist noch eine Black Box"
Der Standard, 6. November 2014 - "Forscher beobachten Entwicklungsprozess von Gehirnzellen"
Organisation
reale Besuche in
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- Niederösterreich
- Wien
Wissenschaftsbereiche
- MEDIZIN, ERNÄHRUNG UND GESUNDHEIT
- NATURWISSENSCHAFTEN