Profile der Wissenschaftsbotschafter/innen
Dr. Ariane Sadjed
- 1 Besuch pro Semester
- Bevorzugte Regionen: Wien, Burgenland
- Besucht gerne folgende Schulstufen: Volksschulen, SEK I, SEK II
- Anfallenden Kosten für die Schule: Rückerstattung der Fahrtkosten
Forschungsschwerpunkte
- Geschichte des Iran (v.a. in der Moderne)
- Islam als Forschungsobjekt
- Migration und Diaspora
- Jüdische Geschichte im Nahen und Mittleren Osten (v.a. Iran, Zentralasien, Afghanistan)
- Islam und Feminismus
- Veränderung kultureller und religiöser Identitäten
- Historische Handelsbeziehungen und die Rolle von Minderheiten als Vermittler Jüdisch-muslimischer Beziehungen
Aktuelle Projekte
Jüdische Geschichte im persischsprachigen Raum
Im Iran und seinen Nachbarländern wie Afghanistan oder Uzbekistan lebten seit vielen Jahrhunderten Jüdinnen und Juden. Wir wissen relativ wenig über ihre Lebensweise und ihre Beziehungen zu der muslimischen Mehrheitsgesellschaft. Heute leben dort (fast) keine Jüdinnen und Juden mehr und die Erzählungen über frühere Zeiten sind von modernen politischen Konflikten geprägt, in denen Jüdinnen und Juden sowie Musliminnen und Muslime oft als gegensätzlich, wenn nicht sogar als Feinde, wahrgenommen werden. Eine historische Perspektive erlaubt es, diese Beziehungen, religiöse Identitäten und den Alltag in einer Gesellschaft, die es so nicht mehr gibt, besser zu verstehen. Der Fokus ist nicht auf die Thematik einer vermeintlich isolierten Minderheit beschränkt, sondern trägt dazu bei, soziale Strukturen und Funktionsweisen islamisch geprägter Gesellschaften wie dem Iran besser zu verstehen.
Juden und Muslime als Minderheiten in Österreich
In diesem Projekt haben wir verschiedene jüdische und muslimische Menschen in Wien befragt um festzustellen, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es gibt: in der Art, wie man sein zuhause verlassen hat, wie man sich in Österreich fühlt und zu Erfahrungen als eine Minderheit. Dabei ging es uns darum, von der Vorstellung wegzukommen, dass zwischen Jüdinnen und Juden sowie Musliminnen und Muslimen prinzipiell ein Konflikt besteht, sondern wollten genauer hinsehen, welche Dinge sie ähnlich sehen oder auch nicht. Auch hier spielt die Alltagskultur eine wichtige Rolle, nicht was man generell über "Juden" oder "Muslime" denkt, sondern welche konkreten Erlebnisse und Beziehungen diese Bilder prägen.
Antisemitismus online
Was genau ist Antisemitismus? Was hat er mit Rassismus und Hass im Netz allgemein zu tun? Dieses Projekt untersucht antisemitische Aussagen im Internet und wie Jüdinnen und Juden damit umgehen: wie reagiert eine Person, wenn sie oder er mit Antisemitismus konfrontiert wird? Und was können andere tun, die es mitbekommen? Ziel des Projekt ist es, politisch aufgeheizte Debatten mit wissenschaftlich fundierten Ergebnissen zu bereichern, um zu verstehen, wie Hassrede der Demokratie schadet und welche Strategien im Umgang damit hilfreich sein können.
Thematische Workshops
Juden und Muslime einmal anders
In diesem Workshop wird die Geschichte der Jüdinnen und Juden im islamischen Raum behandelt, um jüdisch-muslimische Beziehungen neu zu betrachten und zu verstehen.
Zielgruppe: Volksschule, Mittelschule, AHS (SEK I), AHS (SEK II), BHS, BMHS
Dauer: 2 UE
Ort: in der Schule und online
Vorurteile und Stereotype: Rassismus und Antisemitismus
In diesem Workshop werden die Unterschiede zwischen diesen Begriffen erklärt und Funktionsweisen sowie Strategien zum Umgang mit Rassismus und Antisemitismus aufgezeigt.
Zielgruppe: Volksschule, Mittelschule, AHS (SEK I), AHS (SEK II), BHS
Dauer: 2 UE
Ort: in der Schule und online
Frauenrechte und kulturelle Unterschiede
Kann man Frauenrechte universell formulieren, wenn es unterschiedliche Vorstellungen von der "Natur" und Rolle der Frau gibt? Wie können wir mit diesen Unterschieden umgehen? Wie können wir den Fokus auf Frauenrechte wahren, ohne bestimmte kulturelle Kontexte abzuwerten? Als Beispiel werden verschiedene Konzepte der Rolle von Frauen in islamischen Gesellschaften vorgestellt und verglichen. Danach diskutieren wir, welche Rolle der "Kultur" zugeschrieben werden kann und inwieweit Erklärungen, die sich auf "Kultur" berufen, zur Lösung gesellschaftlicher Unterschiede hilfreich sind.
Zielgruppe: Volksschule, Mittelschule, AHS (SEK I), AHS (SEK II), BHS
Dauer: 2 UE
Ort: in der Schule
Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang
- Studium der Psychologie an der Universität Wien
- Wissenschaftliche Mitarbeit und Trainerin im Bereich Erwachsenenbildung und Migration/Diversität
- Doktoratsstudium in Kulturwissenschaften an der Humboldt Universität Berlin und der University of Washington in Seattle
- Post-doc am Käte Hamburg Kolleg für Global Cooperation Research
- Seit 2018 an der Akademie der Wissenschaften
Organisation
Institut/Abteilung
eBesuche für alle Schulen, reale Besuche in
- Burgenland
- Wien
Wissenschaftsbereiche
- RELIGION
- GEISTESWISSENSCHAFTEN
- KUNST UND KULTUR
- SOZIALWISSENSCHAFTEN