Eine multiperspektivische Studie zu den Deutschförderklassen

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

In Österreich wurde im Schuljahr 2018/19 das Sprachfördermodell der Deutschförderklassen (DFK) eingeführt. Kinder mit sogenannten ungenügenden Deutschkenntnissen werden in Deutschförderklassen (15-20 Stunden pro Woche) unterrichtet. Die Einführung der Deutschförderklassen wurde vielfach kritisiert, weil das Modell im Vorhinein nicht an Schulen getestet wurde.

Ein Forschungsteam der Universität Wien (Leitung von Prof. Dr. Susanne Schwab) widmet sich mit der Studie der Perspektive von Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen und Schulleiterinnen und Schulleitern. Die Studie wird durch den Wissenschaftsfonds (FWF) für drei Jahre (2022 – 2024) gefördert. Im Zentrum steht dabei die soziale, emotionale, sprachliche und akademische Entwicklung von Schülerinnen und Schülern in unterschiedlichen schulischen Settings (Deutschförderklasse, Deutschförderkurs, Stammklasse).

Das Projekt ist eine Längsschnittstudie an Wiener Volksschulen. Schülerinnen und Schüler werden sowohl in kurzen Interviews als auch mit einem Fragebogens befragt. Die Befragungen werden im darauffolgenden Schuljahr wiederholt, um die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler beschreiben zu können. Die Interviews mit Lehrpersonen und Schulleiterinnen und Schulleitern sollen einen Einblick in die Umsetzung der Deutschförderklassen in Schulen geben.

Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit

  • Deutschförderklasse als Sprachfördermodell
  • Der Inklusionsgedanke in der Schule am Beispiel von Mehrsprachigkeit
  • Sozial-emotionale Entwicklung von Schülerinnen und Schülern im Kontext von Mehrsprachigkeit
  • Mehrsprachigkeit als Ressource
  • Einstellungen zu Sprachen (Standardsprache, Bildungssprache, Mehrsprachigkeit)
  • Bilingualer Unterricht, Modelle in anderen Ländern

Einstiegsliteratur

  • Ahrenholz, B. (2017): Erstsprache — Zweitsprache — Fremdsprache — Mehrsprachigkeit. In: Ahrenholz, B. & Oomen-Welke, I. (Hrsg.). Deutsch als Zweitsprache. Schneider bei wbv.
  • BMBWF (2019). Deutschförderklassen und Deutschförderkurse. Leitfaden für Schulleiterinnen und Schulleiter. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.
  • Dirim, I. (2016): Sprachverhältnisse. Einleitung – Der migrationspädagogische Zugang zur migrationsgesellschaftlichen Mehrsprachigkeit. In: Mecheril, P. (Hrsg.). Handbuch Migrationspädagogik.
  • Jeuk, S. (2015). Deutsch als Zweitsprache in der Schule. Grundlagen - Diagnostik - Förderung (3., überarb. und erweiterte Aufl.). Stuttgart: Kohlhammer.
  • Kasberger, G. & Peter, K. (2019). Sprachliche Förderung und Bildung in Deutschförderklassen aus der Perspektive von Lehrpersonen. Ergebnisse aus einer Pilotstudie. ÖDaF-Mitteilungen, 35(1+2), 123–141. https://doi.org/10.14220/odaf.2019.35.1.123
  • Müller, B., & Schweiger, H. (2018). Stellungnahme von Forschenden und Lehrenden des Bereichs Deutsch als Zweitsprache der Universitäten Graz, Innsbruck, Salzburg und Wien zum Bildungsprogramm 2017 bis 2022 der österreichischen Bundesregierung [Position Paper from Academics in the field Germ. https://www.univie.ac.at/germanistik/wp-content/uploads/2018/02/- daz-stellungnahme-bildungsprogramm-20180206.pdf
  • Textor, A. (2015). Einführung in die Inklusionspädagogik. Klinkhardt: Bad Heilbrunn.
  • Wildemann, A. (2019). Erst Deutsch – und dann…!? Eine Diskussion der Angemessenheit von strukturellen Sprachfördermaßnahmen am Beispiel der Deutschförderklassen. ÖDaF-Mitteilungen, 35(1+2), 33–47. https://doi.org/10.14220/odaf.2019.35.1.33

Spezialisierung

Projekt mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten
Forschungsfeld:

Bildungswissenschaft, Inklusive Pädagogik, Deutsch als Zweitsprache

Schlüsselwörter: Bildung, Bildungswissenschaft, Pädagogik, Deutsch, Fremdsprache, Zweitsprache, Mehrsprachigkeit, Sprachliche Förderung, Inklusionspädagogik

Übermittler der Themenanregung:
Universität Wien

Bei diesem Projekt bietet dir das Forschungsteam folgende weitere Unterstützung an:

Publikationen aus dem Projekt finden sich auf der Homepage. Es besteht die Möglichkeit, telefonisch oder persönlich ein Gespräch mit der Projektleitung zu führen.

Über Kontaktaufnahme freut sich:

Univ.-Prof. Dr. Susanne Schwab