Zunahme radikal populistischer und euroskeptischer Bewegungen in Europa: Erklärungsversuche

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

Die Entstehung populistischer und euroskeptischer Parteien und deren Erfolge lässt sich trotz anderslautender Medienberichte nicht leicht erklären. Zwar ist es immer möglich, wie im Fall Österreich und der FPÖ, die Entwicklungsgeschichte einer Partei anhand besonderer Konstellationen zu ergründen (z.B. Parteienproporz oder eine besondere Euroskepsis der Bevölkerung). Im gesamteuropäischen Kontext ist dies jedoch bedeutend schwieriger, da zwischen den euroskeptischen Einstellungen der Bevölkerungen und den Erfolgen diverser Rechtsparteien wenig Zusammenhang besteht. Auch die Wirtschaftskrise kann nicht ausreichend als Erklärung dienen, befinden sich doch die meisten dieser Parteien in sehr reichen und wirtschaftlich erfolgreichen Staaten wie Österreich, Schweiz, Schweden, Dänemark, Holland, Finnland usw.

Viele der sogenannten euroskeptischen Parteien positionieren sich zwar formal gegen Europa, konzentrieren ihre Wahlkampagnen jedoch auf innerstaatliche Themen und den Protest gegenüber nationalen Parteien.

Selbst wenn die Bevölkerungen negativ gegen Europe eingestellt sind, dann bewerten sie, wie etwa in Osteuropa, die nationale Politik noch weit schlechter und bringen dieser noch weniger Vertrauen gegenüber. Überhaupt scheinen die Mitgliedsstaaten Osteuropas diesbezüglich ein Rätsel aufzugeben, da sich dort besonders viele euroskeptische Parteien befinden, die Bevölkerungen jedoch durchwegs „europhiler“ sind als jene Westeuropas. Diesen und ähnlichen Fragen widmet sich unsere Forschung unter Verwendung von eigenen Umfragedaten.

Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit

  • Kommunikation populistischer Akteure
  • Populismus als Politikstil
  • Populismus als Ideologie in Österreich
  • Wie euroskeptisch ist Österreich /sind österreichische Parteien und wie erklärt sich dies?
  • Internationaler Vergleich der anti-Europa Stimmung
  • Vergleich euroskeptischer Akteure in Österreich und dem übrigen Europa

Einstiegsliteratur

  • Cas, Mudde (2007): Populist Radical Right Parties in Europe, Cambridge University Press.
  • Leconte, Cécile (2010): Understanding Euroscepticism, Houndmills, Basingstoke: Pal-grave Macmillan.
  • Weßels, Bernhard (2009): "Spielarten des Euroskeptizismus". In: Frank Decker/Marcus Höreth (Hg.): Die Verfassung Europas. Perspektiven des Integrationsprojekts, Wiebaden: VS: 50-68.
  • Hartleb, Florian (2014): Internationaler Populismus als Konzept, Nomos.

Spezialisierung

Besonders für AHS geeignet
Projekt mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten
Forschungsfeld:

Politikwissenschaft

Schlüsselwörter: (Rechts)Populismus, Neue Rechte in Europa, Euroskeptizismus, Demokratie

Übermittler der Themenanregung:
Universität Salzburg

Bei diesem Projekt bietet dir das Forschungsteam folgende weitere Unterstützung an:

Literatur, Beratung (Inhalt/Forschungsdesign)

Über Kontaktaufnahme freut sich:

Univ.Prof. Dr. Reinhard Heinisch