Profile der Wissenschaftsbotschafter/innen

Nadja Neuner-Schatz , MA

"Als Europäische Ethnologin beschäftige ich mich mit unserer Alltagskultur. Das geht uns alle an und wir stecken alle mittendrin, deshalb ist es so faszinierend, gerade auch mit jungen Menschen darüber ins Gespräch zu kommen."

  • 4 Besuche pro Semester
  • Bevorzugte Regionen: Tirol, Vorarlberg
  • Besucht gerne folgende Schulstufen: SEK II
  • Anfallende Kosten für die Schule: Ersatz der Fahrtkosten
     

Forschungsschwerpunkte

  • Mensch-Tier-Verhältnis in der Lebensmittelproduktion (Human-Animal Studies)
  • Gegenwärtige Ernährungspraxen (Agro-Food Studies)
  • Prozesse der Subalternisierung in der Gegenwartsgesellschaft
  • Produktion ethnographischen/volkskundlichen Wissens in der Moderne

Aktuell untersuche ich das Zusammenleben von Menschen und Rindern in den Alpen. Fragen, die mich dabei beschäftigen sind: Seit wann gibt es eigentlich Tierwohl? Wie stehen Tierschutz und Tiernutzung zueinander? Was heißt es, Tiere vor menschlichem Zugriff zu schützen? Und wie und warum ist es irgendwie unbehaglich geworden, Tiere zu essen? Profitieren davon die Tiere? 

Die Ergebnisse meiner Feldforschungen mit teilnehmender Beobachtung, Interviews und Literaturrecherche gebe ich in Workshops, Vorträgen und Publikationen weiter. Dabei merke ich, dass das Interesse an den kulturellen Voraussetzungen unseres Verhältnisses zu Tieren und Umwelt in Gegenwart und Geschichte groß ist, deshalb ist es eine Freude, darüber zu diskutieren.   

 

Aktuelle Projekte

Tierwohl. Von der Sorge um die Tiere, die wir essen: Tierwohl sicherzustellen – so die Ausgangsthese – stellt eine drängender werdende Anforderung an die Nutztierhaltung dar. Durch das gesteigerte Interesse daran, dass es Tieren in der Lebensmittelproduktion gut ergehen solle, werden gängige Praktiken infrage gestellt und Veränderungen angestoßen. Auch die kleinbäuerliche Rinderhaltung in Tirol wird vor umstrukturierende Herausforderungen gestellt, beispielsweise wenn Rindern täglich Auslauf im Freien ermöglicht werden soll. In meinem Dissertationsprojekt gehe ich dieser neuen Dringlichkeit – Tierwohl – nach und frage gleichzeitig nach den Veränderungen, die dadurch gegenwärtig in der kleinbäuerlichen Tierhaltung angestoßen werden. Dies, um Einblick in die Nutztierhaltung als menschlich-tierlich-technisches Beziehungsgeflecht zu erlangen und die Problemlage zu vermessen, die sich zwischen ethisch-moralischer Verantwortung für die betreuten Tiere und ihrer ökonomischen Verwertung in den naturräumlichen Gegebenheiten in Tirol auftut.

Projektlink

 

Thematischer Workshop

Seit wann gibt es eigentlich Tierwohl?: Der Workshop beschäftigt sich mit der Geschichte des Tierschutzes und der neueren Forderung nach Tierwohl in der Nutztierhaltung.

Zielgruppe: AHS (SEK II)
Dauer: 1 UE
Ort: beides möglich

 

Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang

  • seit 09/2022 | Universitätsassistentin prae doc Europäische Ethnologie Innsbruck
  • seit 07/2021 | Kollegiatin des Doktoratskollegs „Dynamiken von Ungleichheit und Differenz im Zeitalter der Globalisierung“ am Forschungsschwerpunkt „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“, Universität Innsbruck
  • seit 02/2021 | TWF-Projekt: Ethnographie der Tierwohl-Praxis in der kleinbäuerlichen Lebensmittelproduktion in Tirol
  • seit 06/2019 | Doktoratsstudium Philosophie an der LFU Innsbruck. Dissertationsgebiet: Europäische Ethnologie
  • 04/2013–04/2016 | Masterstudiengang Europäische Ethnologie (LFU Innsbruck)
  • 2013–2016 | Studentische Mitarbeiterin am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der LFU Innsbruck
  • 08/2008–04/2013 | Bachelorstudium der Europäischen Ethnologie (LFU Innsbruck)

Organisation

Universität Innsbruck

Institut/Abteilung

Europäische Ethnologie

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Wissenschaftsbereich

  • GEISTESWISSENSCHAFTEN