Profile der Wissenschaftsbotschafter/innen

Univ.-Prof. Yvonne Wasserloos

„Ich möchte das Interesse für die Wissenschaft und das Vertrauen in ihre Ergebnisse fördern. Der Zusammenhang von Musik und Politik bietet dafür ein ergiebiges Feld, das v.a. jüngere Menschen eine kritische Betrachtung nahebringen soll.“

  • 1-2 Besuche pro Semester
  • Bevorzugte Regionen: Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Tirol
  • Besucht gerne folgende Schulstufen: SEK II
  • Anfallende Kosten für die Schule: Ersatz der Fahrtkosten

 

Forschungsschwerpunkte

  • Musik im Kontext von Gesellschaft und Politik (insbes. im Nationalsozialismus und Rechtsextremismus)
  • (Nord-)Europäische Kulturtransferprozesse
  • Geschichte der Musikausbildung und Institutionengeschichte im 18. und 19. Jahrhundert
  • Erinnerungskultur und Rezeptionsforschung
  • Politische Popularmusik
  • Besatzungsmusik in Dänemark (1940–1945)

 

Aktuelle Projekte

Musik und Demokratie: Als Teil staatlicher Macht und ihrer Repräsentation trägt Musik als klingendes Symbol wesentlich zur Identitätsstiftung zwischen Staat und Bürgerinnen und Bürgern bei. Dies gilt für die meisten Regierungsformen von der Diktatur oder totalitären Systemen bis hin zur Demokratie. Auch ist Musik in Demokratien als Teil politischer Protestäußerung durch die Bevölkerung als Kritik von gesellschaftlichen Zuständen oder gegen den Staat gerichtet zu verstehen. Es stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis Musik und Demokratie stehen. Darunter fällt der Kampf um die Sicherung demokratischer Verhältnisse. Ebenso bedienen sich antidemokratische Bestrebungen zur Artikulierung ihrer Interessen der Musik. Über die Fallbeispiele der Funktionalisierung von Musik hinaus ist ebenso zu beleuchten, inwiefern das durch Hierarchien, Über- und Unterordnung sowie Einebnung geprägte System der (westlichen) Musik demokratischen Prinzipien folgt. Kann es eine "demokratische" Musik überhaupt geben?

Musik und Staat: Musik kann auf vielfache Weise begriffen werden: als eigenständiger Wirkungsfaktor in historischen Prozessen, aber auch als emotionalisierendes wie ästhetisches Medium von Politik und Gesellschaft . Zentral ist die gesellschaftliche und politische Kontextualisierung von Musik in ihren vielfältigen stilistischen und kulturellen Ausprägungen. Musikgeschichte wird als Teil einer Kultur-, Gesellschafts- oder Politikgeschichte betrachtet.

 

Thematischer Workshop

Musik, Politik und Protest: Wie wurde und wird Musik in der Politik eingesetzt? Und wie klingt Protest? Im Rahmen des Workshops wird Musik in ihrem Verhältnis zu Politik diskutiert. Es geht um ihre Funktionalisierung durch Regierende sowie klingende Protestformen von Bürger/innen in Geschichte und Gegenwart.

Zielgruppe: AHS (SEK II), Berufsschulen
Dauer: 2 UE
Ort: Real und online

 

Auszug aus dem wissenschaftlichen Werdegang

Yvonne Wasserloos begann ihren akademischen Werdegang an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit dem Studium der Musikwissenschaft, Neuere und Neueste Geschichte, Germanistik (Schwerpunkt Literaturwissenschaft) und Skandinavistik (Schwerpunkt dänische Sprache und Kultur). Das Studium schloss sie dort 1996 mit dem Magistra Artium und 2002 mit der Promotion bei Klaus Hortschansky in Musikwissenschaft mit der Dissertation Kulturgezeiten. Niels W. Gade und C.F.E. Horneman in Leipzig und Kopenhagen ab. Nachfolgend war sie als Dozentin und Gastprofessorin für Musikwissenschaft und Kulturgeschichte an den Universitäten und Hochschulen in Berlin, Düsseldorf, Kopenhagen, London, Leuven, Lüneburg und Münster tätig.

2014 habilitierte sie sich an der Folkwang Universität der Künste Essen mit der Schrift Musik und Staat. Dimensionen der Interaktion im 20. Jahrhundert, die 2013 mit dem Förderpreis für Musikwissenschaft der Düsseldorfer Jonges ausgezeichnet wurde. 2015 bis 2018 leitete sie das von der Stadt Düsseldorf und vom Düsseldorfer Musikverein finanzierte Forschungsprojekt "Düsseldorfs bürgerliche Musikkultur 1818–2018" an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Dort war sie von 2005 bis 2017 für die Initiierung und Konzeption musikwissenschaftlich-künstlerischer Projekte verantwortlich (u.a. 2013: Willkommen in Deutschland – "Entartete" Musik – Ein Gedenkkonzert mit der Band Die Toten Hosen und dem Sinfonieorchester der RSH).

Von 2017 bis zum Sommersemester 2022 war sie Professorin für Musikwissenschaft am Institut für Musikwissenschaft, Musikpädagogik und Theaterpädagogik an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, wo sie 2021 die wissenschaftliche Leitung des Zentrums für Verfemte Musik der hmt Rostock übernahm. Seit dem WS 2022/2023 ist sie Universitätsprofessorin für Musikwissenschaft an der Universität Mozarteum. Seit 2019 ist sie Mitglied im hochschulübergreifenden „Netzwerk Bildung und Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern“ der Universität Rostock. Sie ist Mitbegründerin und -herausgeberin der 2017 eingerichteten, interdisziplinären Publikationsreihe Schriften zur Politischen Musikgeschichte (Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen).

Organisation

Universität Mozarteum Salzburg

Institut/Abteilung

Department für Musikwissenschaft

eBesuche für alle Schulen, reale Besuche in

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Wissenschaftsbereiche

  • GEISTESWISSENSCHAFTEN
  • KUNST UND KULTUR