Herrscherrepräsentation und Geschichtskultur unter Maria Theresia (1740–1780)

Abstract

Das auf drei Jahre angelegte Forschungsprojekt beschäftigt sich mit den Bildern der Herrscherin Maria Theresia. Gemeint sind Gemälde, Kupferstiche, Münzen und Medaillen, die während ihrer Herrschaftszeit produziert wurden. Die Projektmitarbeiter versuchen nachzuvollziehen, wer die Bilder beauftragt hat, wie sie in Österreich und Europa verkauft und verteilt wurden und zu welchem Zweck die Bilder gekauft und wie sie aufbewahrt wurden.

Dadurch soll die Repräsentations-Strategie der Herrscherin analysiert werden, also die Art und Weise, wie Maria Theresia sich selbst darstellte und wie sie von der Welt gesehen und verstanden werden wollte. Repräsentation ist auch in der heutigen Republik noch ein wichtiger Teil der Politik und des öffentlichen Lebens: Der Bundespräsident repräsentiert als Staatsoberhaupt die Republik Österreich bei Besuchen und Auslandsreisen. Aber auch die Selbstinszenierung einer Person auf deren Facebook-Seite hat mit Repräsentation zu tun: Die Frage: "Wer bin ich?" ist nicht so wichtig wie die Frage: "Wer will ich sein?" Auch Maria Theresia versucht ein bestimmtes "Bild" von sich ihren Untertanen, aber auch ihren Gegnern und anderen europäischen Fürsten zu vermitteln. Da sie eine Frau in einem Amt ist, das üblicherweise nur von Männern ausgeübt wird, muss sie einen eigenen Weg finden, sich als rechtmäßige und anerkannte Königin und Landesmutter zu präsentieren.