Arbeiten und Wirtschaften im Kloster

Abstract

Ratgeber und Seminare mit Titeln wie „Benedikt für Manager" oder „Augustinus für Manager" zeigen, dass in der christlichen Ordensspiritualität Hilfestellungen für die Leitungsaufgabe und Lebensführung von Manager/innen gefunden werden. Nach der aktuellen Bedeutung der christlichen Orden für „Wirtschaft" wird aber nicht nur in der Ratgeberkultur gesucht. Auch in verschiedenen Wissenschaften (Theologie, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften) wird diese Relevanz erforscht, wobei ein besonderer Blick auf die benediktinischen Klöster gerichtet wird.

In diesem Forschungsfeld ist dieses Projekt aus dem Bereich "Wirtschaft - Ethik - Gesellschaft" angesiedelt. Benediktinische Klöster sind ein fruchtbares Forschungsobjekt:

* Sie sind Institutionen mit einer langen Tradition und sind herausgefordert durch die Spannung zwischen christlichem Anspruch einerseits und finanziellen Erfordernissen andererseits.

* Sie orientieren sich an Spiritualität, identifizierbaren Werten und Regeln, sind aber nicht ausschließlich eine Gemeinschaft von Mönchen oder Nonnen, sondern zugleich wirtschaftliche Unternehmen.

* Sie sind relativ überschaubare Einheiten, an denen der Zusammenhang von gutem Leben, gutem Wirtschaften und Arbeiten untersucht werden kann. Das Projekt fragt danach, welche sozio-ökonomischen Prozesse in Klöstern festzustellen sind, wie diese Entscheidungen oder Vorgänge durch die Ordensregel und die Lebens Praxis der Klostergemeinschaft beeinflusst bzw. gestaltet werden, und was etwa für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen in der Arbeitswelt und Wirtschaft gelernt werden kann