Forscher/in aus dem Themencluster „Geschlechteridentitäten in Geschichte und Gegenwart“ einladen!

Text "Gender*" auf buntem Hintergrund © Canva, OeAD

Wer waren die ersten Studentinnen an den österreichischen juristischen Fakultäten? Wie verstärken sich Geschlechterstereotype in Computersystemen? Welche geschlechtsspezifischen (Körper-)Bilder werden in der Kunst und Populärkultur vermittelt? Wie wird Wissen über Frauen und Männer in Medien unterschiedlich konstruiert? Und welche Rolle spielt das Geschlecht in Gesetzestexten?

Wissenschaftsbotschafter/innen aus diesem Bereich

Forschende verschiedener Disziplinen wie der Literatur- und Kulturwissenschaft, Medizinanthropologie, Musikwissenschaft, Rechtswissenschaft oder Theologie beschäftigen sich mit der Kategorie Geschlecht in ihrem jeweiligen Fachgebiet. Sie thematisieren Geschlechterverhältnisse und -rollen in Geschichte und Gegenwart und zeigen, wie das Geschlecht unterschiedliche Lebenswelten prägt. Als Wissenschaftsbotschafter/innen besuchen sie Schulen, um Einblicke in ihre Forschung zu geben:

  • Technikentwicklung und Geschlecht gehört zu den Schwerpunkten von Dr. Doris Allhutter (Österreichische Akademie der Wissenschaften), die sich in einem Projekt u.a. damit beschäftigt, wie sich Geschlechterstereotype und Rassismus in Computersystemen verstärken.
    Regionen: Oberösterreich und Wien
     
  • Die Geschichte von Musikerinnen, Komponistinnen und Musiklehrerinnen im 19. bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts in Graz erforscht PD Dr. Christa Brüstle (Universität für Musik und darstellende Kunst Graz).
    Regionen: Burgenland, Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Wien
     
  • Mit geschlechtsspezifischen Stereotypen, dem Dritten Geschlecht sowie Gesetzestexten, die auf das Geschlecht direkt oder indirekt Bezug nehmen, beschäftigen sich beispielsweise Dipl.-Jur. Birthe Carolina Dorn und Dr. Andreas Hölzl (Johannes-Kepler-Universität Linz).
    Regionen: Oberösterreich, Niederösterreich, Wien
  • Warum vor allem im Jazz die Beteiligung von weiblichen Instrumentalistinnen noch sehr gering ist, analysiert Univ.-Prof. Monika Herzig (Jam Music Lab University / NÖ), die im Rahmen des Jazz Girls Day auch Vorbilder zeigen möchte.
    Region: Niederösterreich sowie online für alle Schulen
  • Eine Studie von Dr. Elena Jirovsky-Platter (Medizinische Universität Wien) nimmt weibliche Genitalverstümmelung in Österreich in den Fokus, um den Kampf gegen kulturell bedingte Gewalt gegen Frauen zu unterstützen, und die Präventionsarbeit zu verbessern.
    Regionen: Niederösterreich und Wien sowie online für alle Schulen
  • Mit den Geschlechterverhältnissen in der italienischen Gesellschaft und innerhalb der kalabrischen Mafia beschäftigt sich Ass.-Prof. Marion Näser-Lather (Universität Innsbruck). Ein besonderer Fokus liegt auf Sozialisationsprozessen und den Initiativen von Frauenbewegungen, Anti-Mafia-Organisationen sowie der lokalen Politik.
    Regionen: Kärnten, Salzburg, Tirol
  • Die Kulturwissenschaftlerin Univ.-Prof. Anna Schober-de Graaf (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt) analysiert verschiedene visuelle Produkte aus Kunst und Populärkultur wie Fotografien, Gemälde, Poster, um zu zeigen, wie Geschlecht ins Bild gesetzt wird.
    Region: Kärnten sowie online für alle Schulen
     
  • Die Pionierinnen an den österreichischen juristischen Fakultäten stehen im Mittelpunkt eines Projektes von Dr. Kamila Staudigl-Ciechowicz (Universität Wien), die u.a. den Zugang von Frauen zum juristischen Studium und zu juristischen Berufen untersucht. 
    Regionen: alle Bundesländer sowie online für alle Schulen
     
  • Welches geschlechtsspezifische Wissen in den französisch- und spanischsprachigen Moralischen Wochenschriften im 18. Jahrhundert verbreitet wurde, interessiert die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Yvonne Völkl (Technische Universität Graz).
    Region: Steiermark sowie online für alle Schulen

Der Schulbesuch wird von der Klasse vorab mit einem Fragenkatalog vorbereitet, damit die Forschenden individuell auf die Interessen der Kinder und Jugendlichen eingehen können.

Thematische Workshops

Darüber hinaus werden vier thematische Workshops rund um diesen Themenkomplex angeboten. Hier steht das Thema fest und der Fragenkatalog wird nicht benötigt.

  • Dass Frauen immer auch Teil von (Kirchen-)Geschichte waren, nicht mehr und nicht weniger als Männer – nur eben manches Mal anders (ob gewollt oder ungewollt), zeigt der Theologe Assoz. Prof. Roland Cerny-Werner (Universität Salzburg) in seinem Workshop Frauen in der (Kirchen-)Geschichte“. Warum man heute so wenig von all diesen kraftvollen, professionellen und gebildeten Frauen weiß, will er gemeinsam mit der Klasse herausfinden.
    Zielgruppe: SEK II
    Dauer: 2 UE
    Ort: in Präsenz in Salzburg
     
  • Warum verdienen Frauen weniger als Männer? Warum ist Altersarmut ein aktuelles Thema und wen betrifft es? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des Workshops „Österreichische Gleichstellungspolitik“ von Dr. Angela Wegscheider (Johannes-Kepler-Universität Linz), der die Klasse in Bezug auf Differenzkategorien wie Gender, sexuelle Orientierung, Ethnizität, Religion und/oder Behinderung sensibilisieren möchte.
    Zielgruppe: AHS (SEK II), BHS, BMS, Polytechnische Schulen, Berufsschulen, Sonderpädagogische Schulen
    Dauer: 2 UE
    Ort: in Präsenz in Oberösterreich sowie online
     
  • Dr. Susanne Binder (Universität Wien) reflektiert im Workshop „LGBTIAQ+ Vielfalt der Geschlechter“ gemeinsam mit den Jugendlichen über Vorstellungen von Geschlechterrollen, non-binäre Geschlechteridentitäten und den Umgang damit in verschiedenen Ländern.
    Zielgruppe: Mittelschule, AHS (SEK I), AHS (SEK II), BHS, BMS, Polytechnische Schulen, Berufsschulen
    Dauer: 2 UE
    Ort: in Präsenz in Wien und Niederösterreich

Ablauf und Anmeldung

  • Sie teilen uns Ihren Wunsch über das Formular mit:
  1. Anmeldung individueller Besuch
  2. Anmeldung thematischer Workshop
  • Wir vermitteln den Kontakt zu den Forschenden, informieren Sie, wenn diese zusagen und helfen anschließend bei Bedarf bei der weiteren Organisation.
  • Sie treffen alle weiteren Absprachen individuell mit der/dem Forschenden und bereiten die Schulklasse auf den Besuch vor
  • Nach dem Besuch freuen wir uns über einen kurzen Erfahrungsbericht an youngscience@oead.at.

Die genannten Forschenden sind nur eine Auswahl der insgesamt über 400 Personen, die als Wissenschaftsbotschafter/innen Schulen besuchen und zusätzlich über 130 verschiedene Workshops anbieten.
HIER finden Sie weitere Informationen zur Initiative und den Profilen aller Wissenschaftsbotschafter/innen.