Luka Crnov gewinnt den Young Science Inspiration Award

20. Oktober 2023 SchulePublic Science
Gewinner/innnen Young Science Inspiration Award mit Bildungsminister und OeAD-Geschäftsführer
Beim gestrigen Finale im Rahmen des 2. Young-Science-Kongresses kürte das Publikum den ehem. Schüler der HTBLA Vöcklabruck zum Gewinner des Young Science Inspiration Awards. Die 2. Plätze gehen an Liya Peceny (BRG14 Linzerstraße) und Helena Klein (Lise Meitner Realgymnasium).

Beim Young Science Inspiration Award werden jährlich herausragende schulische Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Angehende Maturantinnen und Maturanten, die ihr Thema über die Young-Science-Themenplattform gefunden haben, können ihre fertigen Arbeiten bis 30. April auf der Young-Science-Webseite des OeAD hochladen. Forschende lesen anschließend die Arbeiten und nominieren die Jugendlichen für den Preis, wenn diese eine inspirierende Idee für ihre eigene Forschungsarbeit enthält. Eine Jury entscheidet anschließend über die drei Finalistinnen und Finalisten. Beim 2. Young-Science-Kongress am 19. Oktober 2023, welcher in Kooperation mit dem Institute of Science and Technology Austria stattfand, haben auch heuer wieder die Finalistinnen und Finalisten ihre Arbeiten vor Publikum präsentiert. Krankheitsbedingt mussten Dominik Mandic und Helena Klein dem Bühnenauftritt ausfallen lassen, somit fand das Finale zwischen Luka Crnov und Liya Peceny statt. Ermittelt wurden der Sieger mithilfe eines Applausometers.

Folgende Abschlussarbeiten haben beim Young Science Inspiration Awards 2023 gewonnen:

  • 1. Platz: Innovatives und ökologisches Bauen und Sanieren von Luka Crnov und Dominik Mandic (Diplomarbeit, HTBLA Vöcklabruck, Oberösterreich)

Begründung einer Forscherin für die Nominierung: Die beiden Schüler haben gemeinsam mit dem Unternehmen DaxBox GmbH ein Konzept für ein Modulhaus entwickelt, das durch Begrünung, den Einsatz nachhaltiger Baumaterialien und innovativer Technologien wie Photovoltaikanlagen, Regenwasserspeicherung und Dachbegrünung eine moderne und nachhaltige Alternative zu Modulhäusern/Tiny Houses bietet. Besonders hervorzuheben ist die durchgängige Dachbegrünung. In unserem Forschungsbereich für ökologisches Bauwesen untersuchen wir ein Projekt, das die Auswirkungen von Dachbegrünung unter einer Photovoltaikanlage untersucht. Wir vermuten, dass die Kühlung der Grünfläche die Leistung der Anlage erhöhen wird, was die Nutzung von PV-Anlagen auf Gründächern befürworten würde. Die Schüler haben bewusst auf nachhaltige Materialien gesetzt und ein Konzept entwickelt, das komplett auf die Verwendung von Zement und Beton verzichtet.
 

  • 2. Platz: Sport und Menstruation – ein Widerspruch? von Liya Peceny (VWA, BRG14 Linzerstraße, Wien)

Begründung einer Forscherin für die Nominierung: Die Schülerin schafft es auch in ihrer Arbeit aufzuzeigen, wie Frauen durch sportliche Aktivitäten Regelbeschwerden eigenständig verbessern können und fördert damit eine positive und selbstwirksame Auseinandersetzung mit dem weiblichen Körper. Wichtig für mich als Klinikerin und Forscherin ist es, durch die Arbeit den Bedarf an Information und auch an Forschung in diesem Bereich zu erkennen. Die Arbeit inspiriert mich diese Aspekte vermehrt in die gynäkologische Ausbildung von Studentinnen und Studenten einfließen zu lassen und eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik zu fördern.
 

  • 2. Platz: Die physiologischen Eigenschaften von Haien und deren Anwendungen in der Medizin und Pharmazie von Helena Klein (VWA, Lise Meitner Realgymnasium, Wien)

Begründung eines Forschers für die Nominierung: Helena Klein gibt in ihrer VWA einen ausgezeichneten Überblick über die Rolle von Haien innerhalb ihrer Habitate, und erarbeitet auch sehr prägnant die kommerzielle Bedeutung der Jagd auf Haie für diverse Wirtschaftszweige und -regionen. Drei wissenschaftliche Anregungen habe ich aus der VWA von Frau Klein mitgenommen. (i) Rekombinante Herstellung von Immunglobulinen war in der Vergangenheit Thema in meiner Arbeitsgruppe und Industrie-relevanten Projekten. Frau Klein hat die in Haien vorkommenden IgNAR (Immunglobulin New Antigen Receptor) beschrieben. Mir war diese Familie an Immunglobulinen, welche nur aus schweren Ketten bestehen, bisher nicht bekannt. Da die rekombinante Herstellung von Immunglobulinen in mikrobiellen Systemen häufig an der richtigen Stöchiometrie von leichten und schweren Ketten scheitert, lohnt es sich, IgNARs näher zu betrachten. (ii) Wundheilung ist zwar nicht direkt Thema meiner wissenschaftlichen Arbeit, aber aus privaten Interessen werde ich mir die Ähnlichkeiten und Unterschiede der Wundheilung im Hai und im Menschen näher ansehen. Deutlich näher an den wissenschaftlichen Interessen meiner Arbeitsgruppe liegt die Thematik der (iii) Genomstabilität. Diese ist für die Herstellung von mikrobiellen Zellfabriken von großer Bedeutung. Ich möchte mir die Erkenntnisse aus der Genomforschung an Haien gern im Kontext der Genomstabilität von Einzellern, bzw. deren möglicher Verbesserung, ansehen. Zieht man die Langlebigkeit von manchen Haispezies in Betracht, z.B. Grönlandhaie mit Lebenserwartungen von >500 Jahren, könnten diese Aspekte auch für meine Kolleginnen und Kollegen in der Altersforschung von Bedeutung sein.

Wir gratulieren allen Gewinnerinnen und Gewinnern herzlich zu ihren Preisen!