Erfahrungsberichte

Botschafterin Böck mit Kindern © Michael Obex-Erben

Wie können die ehrenamtlichen Schulbesuche der Wissenschaftsbotschafterinnen und -botschafter aussehen? Welche Erfahrungen haben Forschende und Lehrpersonen dabei gemacht? Auf dieser Seite finden Sie Einblicke in bereits stattgefundene Schulbesuche.

Sie möchten auch einen Erfahrungsbericht einreichen? Wir freuen uns über Ihre Zusendung an youngscience@oead.at.

Flucht und Migration im Klassenzimmer

© Barbara Decker/NMS Grafenegg

„Was ist Migration?“ Das wollte Susanne Binder in ihrem Workshop mit den vierten Klassen der NMS Grafenegg herausfinden, wie die Lehrerin berichtet: "Sie ermöglichte den Schüler/innen einen Einblick in ihre Forschungs- und Arbeitsinteressen in den Themenbereichen rund um Flucht und Migration. Auf vielfältige Art und Weise erarbeiteten die Jugendlichen spezifische Begriffe wie beispielsweise „Migrationshintergrund – Migrationserfahrung“ und wurden in ihrem Sprachgebrauch sensibilisiert. Außerdem setzten sich die Teilnehmer/innen spielerisch mit kulturellen Unterschieden auseinander, deren Verständnis zu einem gelingenden Zusammenleben beitragen. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Frau FH-Prof. Binder für ihr Engagement zur Bewusstseinsbildung im Bereich Flucht und Migration."

Biomembrane als Comic

© Birgit Kögler

Wissenschaftsbotschafterin Ariane Pessentheiner verbrachte einen Vormittag in der VS St. Peter im Sulmtal. "Auf spielerische und experimentelle Weise erweiterte sie unser Wissen, um den Bereich Biomembranen und deren Erforschung. Das erworbene Wissen wurde in Form eines Wissenschaftscomics verewigt. Die Kinder zeigten großes Interesse und waren sehr kreativ, bei der Erstellung ihrer Comics.", so die Klassenlehrerin.

Osteuropa entdecken mit Gernot Howanitz

© Daniela Hansl

Gernot Howanitz war zu Besuch in der VS Pinsdorf, um gemeinsam mit den Schüler/innen Osteuropa zu entdecken. Die Klassenlehrerin war begeistert: "Sehr informativ, kindgerecht und bewusstseinsbildend zum Thema "Europa". Vielen Dank an Ass.-Prof. Gernot Howanitz!"

Alles rund ums Thema Holz

© Dilek Durmus

Die Schüler/innen der MS Liselotte Hansen Schmidt nahmen an einem Workshop mit Rupert Wimmer von der Universität für Bodenkultur Wien teil. Die Klassenlehrerin berichtet: "Dabei standen Fragen rund um das Thema Holz im Mittelpunkt: "Wie wächst ein Baum?", "Was ist Holz und wie ist es aufgebaut?", "Wie wird Holz verarbeitet?" sowie "Welche Eigenschaften hat Holz?". Die Schüler/innen setzten sich auch mit Themen wie der Unterscheidung von Holz von anderen Werkstoffen, der Kohlenstoffdioxid-Speicherung von Holz und der potenziellen Rolle von Holz im Klimaschutz auseinander. Insgesamt war der Workshop eine intensive Auseinandersetzung mit der Verarbeitung, Wiederverwendung und Verfügbarkeit von Holz. Ein herzliches Dankeschön geht an Professor Wimmer für seinen spannenden und lehrreichen Workshop, der den Schüler/innen ein tieferes Verständnis für das faszinierende Material Holz vermittelte." 

Spielerisch das Plankton und die Nahrungskette im Meer kennenlernen

© VS Gleink/Doris Ganglbauer

Agnes Mittermayr besuchte die VS Gleink, um von ihrem Forschungsfeld "Marine Nahrungsnetze" und ihrem beruflichen Werdegang zu erzählen. "Dr. Agnes Mittermayr erzählte den Schülern und Schülerinnen der 3. und 4. Klasse der VS Gleink über das Nahrungsnetz im Meer und bildete dieses mit den Kindern nach. Sie selbst war dabei das Plankton, die Kinder verschiedene Meeresbewohner. Die wissbegierigen Schüler und Schülerinnen konnten der Meeresbiologin viele Fragen stellen und bekamen darauf wissenschaftlich fundierte Antworten."  Die Schulleiterin war begeistert: "Meine Kolleginnen und ich können Frau Mittermayr nur empfehlen, denn sie hat die Inhalte sehr kindgerecht übermittelt und ist auf alle Fragen der Kinder eingegangen. Es war ein gelungenes Projekt: Danke!"

Caroline Posch über das Leben in der Steinzeit

© Nina-Katrin Wojner/VS Bendagasse

Die Archäologin Caroline Posch besuchte die 3B der VS Bendagasse, um über das Leben in der Steinzeit zu sprechen. "Im Vorfeld haben die Schüler/innen der Klasse schon viel über die spannende Geschichte unseres Heimatplaneten gelernt bis hin zur Entwicklung des Menschen. Da gab es natürlich viele Fragen der Kinder. Hatten die Menschen Schuhe? Kochten die Menschen in der Steinzeit und wo ging man aufs Klo? Die engagierte Archäologin Caroline Posch war auf die wissbegierigen Kinder top vorbereitet. Auch die Klassenlehrerinnen der inklusiven Klasse waren begeistert und wissen nun, wie man mit Feuersteinen erfolgreich Feuer machen kann. Am Ende des lehrreichen Tages präsentierten die Kinder in Kleingruppen, wie ihr Tag in der Steinzeit so ausgesehen hätte.", so die Klassenlehrerin über den Besuch, der nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. "Der Besuch war sensationell! Alle waren begeistert und wir Lehrerinnen können nur das Feedback geben, dass die direkte Vernetzung von Schule und Wissenschaft etwas auslöst in jungen Menschen. Neugierde, und das Ernst-genommen-Werden von Fachleuten, auch wenn man noch Kind ist, sind wichtige Bausteine auf dem Weg zum Erwachsenwerden."

Verschwörungstheorien und die Arbeit eines Historikers in der MMS Rattenberg

© Vera Flatz/MMS Rattenberg

Der Historiker Claus Oberhauser besuchte die 4a und 4c der MMS Rattenberg, um von seinem Beruf als Wissenschaftler an einer Universität zu erzählen. Da er auch zu Verschwörungstheorien forscht, haben sich die Klassen im Unterricht mit diesem Thema eingehend beschäftigt. Besonders interessiert haben sich die Schüler/innen für den Arbeitsalltag eines Historikers und das Thema Verschwörungstheorien. Die beiden Klassen berichteten vom Besuch: "Herr Oberhauser hat alle Fragen sehr gut und bereitwillig beantwortet und so konnten wir herausfinden, dass ein Historiker sehr viel Zeit mit Lesen verbringt, oder junge Historiker/innen an den Universitäten ausbildet. Außerdem erfuhren wir, warum Menschen an Verschwörungstheorien glauben, und was laut Herrn Oberhauser die Verschwörungstheorie mit dem größten Wahrheitsgehalt dahinter ist. Es war sehr spannend, etwas darüber zu erfahren und jetzt auch zu wissen, wie man Geschichtsforscher/in werden kann."

BRG Ringstrasse zu Besuch im Labor für Biomedizinische Forschung

© Jens Hartmann

Im Rahmen des Wahlpflichtfaches Biologie besuchten Schüler/innen des BRG Ringstrasse das Zentrum für Biomedizinische Forschung der Universität für Weiterbildung Krems. In drei Gruppen wurden insgesamt 5 Stationen, die die Schüler/innen vor unterschiedliche Aufgaben stellten, durchlaufen. Die Stationen und deren Schwerpunkte waren u.a.: Erstellen eines Blutausstriches (Handhabung von Pipetten, Umgang mit biologischer Probe), Färben und Mikroskopieren eines Blutausstriches (Kennenlernen der verschiedenen Blutzellen und deren Aufgaben), Blutgruppenbestimmung (Antigen-Antikörper Reaktionen, dominant/rezessive Vererbung der Blutgruppe & Mendelsche Regeln; pipettieren), Bestimmung des Hämatokrits auf zwei Arten sowie des großen Blutbildes und Experiment zur Hämolyse von Blutzellen, Elektronenmikroskopie von geronnenem Blut. Wissenschaftsbotschafter Jens Hartmann berichtete: "Wir hoffen, dass es auch im nächsten Jahr wieder diese Möglichkeit des Austausches geben wird. Das Interesse seitens der Lehrer/innen und Schüler/innen war sehr groß. Die Initiative vermittelt nicht nur auf anschauliche Weise Wissen, sondern trägt auch dazu bei, junge Menschen für Naturwissenschaften zu begeistern und das Vertrauen in Forschung und Entwicklung zu stärken."

Dieter Bacher über Geheim- und Nachrichtendienste im BG Tamsweg

© Anita Kollau/BG Tamsweg

Wissenschaftsbotschafter Dieter Bacher war virtuell zu Gast in der 8. Klasse des BG Tamsweg, um einen Einblick in die Geheim- und Nachrichtendienste in Österreich während des Kalten Krieges zu geben. "Herr Bacher hat anschaulich, ohne sich zu sehr in Details zu verlieren, einen Einblick in seine Forschungsarbeit gegeben. Er hat sich rege und auf Augenhöhe mit uns ausgetauscht.", so die Schüler/innen. Auch die Lehrerin war begeistert: "Meine Schüler/innen haben sehr über den Erfindungsgeist (z.B. Kamera in Kinderwagen, Kamera in Uhu-Stick, Fallschirm-Brieftaube) und das technische Knowhow der 50er Jahre gestaunt. Speziell die Fallschirm-Brieftaube hat sie sehr beeindruckt. Uns war nicht bewusst, dass Brieftauben so zuverlässig sind und doch so schwer zu lokalisieren."

Eine Anti-Aging-Forscherin besucht das BRG Imst in Tirol

© Helmut Lunghammer/helmut_lunghammer

Corina Madreiter-Sokolowski besuchte im Rahmen eines virtuellen Besuchs das BRG Imst in Tirol. Die Forscherin untersucht in ihrer Arbeit, wie Anti-Aging-Therapien verbessert werden können und hat dabei die Kraftwerke der Zelle, die Mitochondrien, im Visier. Die Klassenlehrerin war begeistert vom Besuch der Forscherin und berichtete dem OeAD: "Es ging um den Ablauf wissenschaftlicher Forschung am Beispiel der Medikamentenherstellung im Labor der Abteilung Molekularbiologie und Biochemie ihres Instituts. Die Professorin erklärte sehr genau die Grundlagenforschung im universitären Bereich und wie lange es dauert, beziehungsweise welche Kriterien und Standards in Österreich erfüllt werden müssen, bis es zu klinischen Studien und Anwendungen am Menschen kommen kann."

Andreas Bergthaler über die Verantwortung der Wissenschaft während Krisenzeiten

Schülerinnen und Schüler mit Wissenschaftsbotschafter bei einer Podiumsdiskussion © Schödl/BG/BRG Gmunden

Wissenschaftsbotschafter Andreas Bergthaler setzt sich in seiner Forschung unter anderem mit dem Immunsystem, Influenzaviren und Krebserkrankungen bei Tasmanischen Teufeln auseinander. Er arbeitet als Forschender am CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin, einer Einrichtung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Bei seinem Schulbesuch am BG/BRG Gmunden führte er einen Workshop mit den Schülerinnen und Schülern durch und sprach anschließend vor einem breiteren Publikum über das Thema „Welche Rolle kommt der Wissenschaft in Krisen zu?“. In einer Podiumsdiskussion beantwortete er nicht nur die Fragen der Schülerinnen und Schüler, sondern erzählte auch von persönlichen Erfahrungen als Wissenschaftler. 

Marcus Keding besuchte das BORG Jennersdorf

Vortrag des Wissenschaftsbotschafters Marcus Keding am BORG Jennersdorf © Matthias Schmidt/BORG Jennersdorf

Wissenschaftsbotschafter Marcus Keding von "Forschung Burgenland" beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der Frage, ob Wasserstoff ein Energieträger der Zukunft sein kann und sieht seine Aufgabe darin, Strategien und Techniken gegen den Klimawandel zu entwickeln. Im Rahmen der Initiative "Wissenschaftsbotschafterinnen und -botschafter" wurde er vom BORG Jennersdorf eingeladen, von seiner Arbeit zu berichten und die Fragen der Schülerinnen und Schüler zu beantworten. Der Klassenlehrer der 7A und 7B im BORG Jennersdorf initiierte den Besuch und berichtete den OeAD-Mitarbeiter/innen: "Die Einladung an diesen Wissenschaftler erfolgte, um den aktuellen Stand bezüglich Wasserstoff als Energieträger in Erfahrung zu bringen. Der Zeitpunkt des Besuches passte perfekt, da im Physik-Unterricht gerade die Brennstoffzelle behandelt wurde."

Geschichte in Südosteuropa in der Volksschule Bad Waltersdorf

3. Klasse der Volkschule Bad Waltersdorf © Marlies Tritremmel/VS Bad Waltersdorf

Wissenschaftsbotschafter Florian Bieber von der Universität Graz forscht zur europäischen Integration und Erweiterung auf dem Balkan, zu Demokratisierung, Nationalismus und ethnischen Konflikten sowie der Politik und Zeitgeschichte Südosteuropas. Die Klassenlehrerin der 4a war begeistert von Florian Biebers Besuch: "Wir hatten uns, wie schon letztes Jahr, sehr über den Besuch eines Forschers an unserer Schule gefreut. Diesmal setzten wir den Fokus auf 'Geschichte und Politik'. Mit Dr. Florian Bieber, einem Experten für Südosteuropa, diskutierten die Kinder der 3. und 4. Klassen einerseits über den geschichtlichen Hintergrund und andererseits über die momentane Situation in (süd)osteuropäischen Ländern. Ein reger Austausch fand statt und wie immer verging die Zeit viel zu schnell."

Jaro Krieger-Lamina über „Totalausfall“ und „Blackout-Vorsorge“

Schülerinnen und Schüler sitzen in einer Sitzecke und hören dem Forscher zu © Gymnasium Draschestrasse

Jaro Krieger-Lamina forscht am Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien u.a. zu den Themen „Totalausfall – kein Internet für mindestens drei Tage“ und „Blackout-Vorsorge in Österreich“. Er erzählte den Schülerinnen und Schülern der 2C und der 5B des Gymnasiums Draschestrasse in Wien von seinem Forschungsergebnissen, seinem wissenschaftlichen Werdegang und seinem Arbeitsalltag. Weiters ging er auf die KI-Software ChatGPT ein, die einige der Schülerinnen und Schüler bereits ausprobiert haben. Die Jugendlichen stellten viele Fragen und zeigten sich beeindruckt vom Wissen des Forschers.

Wissenschaftsbotschafter Lukas A. Huber besuchte die HTL Kramsach

Lukas Huber © Lukas A. Huber

Wissenschaftsbotschafter Lukas A. Huber von der Medizinischen Universität Innsbruck besuchte im Rahmen des Schulunterrichts die HTL Kramsach für Glas und Chemie. In seiner Forschung beschäftigt sich der Wissenschaftler mit der Zellbiologie von Erkrankungen wie Krebs, Entzündungen, seltenen genetischen Erkrankungen und der Entwicklung von Medikamenten. Die Klassenlehrerin berichtete dem OeAD vom virtuellen Workshop mit dem Wissenschaftler: "In einem spannenden zweistündigen virtuellen Workshop konnten die Schülerinnen und Schüler der 3 AHCIC mehr über die Diagnose und Therapie von seltenen Krankheiten erfahren. Prof. Lukas A. Huber schilderte sehr anschaulich, wie es mit modernen molekularbiologischen Methoden gelingt, Mutationen in der menschlichen DNA und ihre Auswirkungen als Auslöser von seltenen Krankheiten zu entschlüsseln."

Jana Lasser hinterlässt mehr als "digitale Spuren" in der Volksschule Stainz

Wissenschaftsbotschafterin mit Schulklasse © Agnes Wieser/VS Stainz

Jana Lasser ist Forscherin an der Technischen Universität Graz am Institute for Interactive Systems and Data Science. Dort forscht sie zu aktuellen Fragestellungen, die die Gesellschaft umtreiben mit Hilfe von sogenannten "digitalen Spuren", die Menschen bei der Nutzung von sozialen Medien und anderen digitalen Plattformen hinterlassen. Agnes Wieser, Lehrerin an der VS Stainz in der Steiermark, trat mit der Anfrage an den OeAD heran, eine Forscherin mit einem MINT-Schwerpunkt in die Klasse einladen zu wollen, um verstärkt Mädchen für technische Fächer zu begeistern. In Jana Lasser fand sie die perfekt Wissenschaftlerin dafür, wie die Pädagogin nach dem Besuch auch bestätigte: "Es war wirklich perfekt. Die Kinder waren begeistert und Frau Lasser hat den Besuch so nett gestaltet. Wir haben alle gestaunt, was Wissenschaft alles bedeutet."