Geschlecht und soziale Raum an Schulen

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

Die Integration aller Schüler/inen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihren Fähigkeiten sowie Bedürfnissen, stellt einen wesentlichen Schwerpunkt in der Konzeption der Neuen Mittelschule in Österreich dar (BMUKK 2012). Rezente Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass die soziale Komponente der Integration/Inklusion in der Realität von vielen Schulen häufig ein Spannungsfeld darstellt. Das Projekt setzt an dieser Problemstellung an und versucht, aufbauend auf dem ‚Insider-Wissen‘ von Schüler/innen, einen innovativen Beitrag für ein gelingendes soziales Miteinander an Schulen zu leisten. Dabei wird auf raumsoziologische Überlegungen von Schule zurückgegriffen.

In der ersten Phase von „Inclusive Spaces“ werden Forschungsprojekte an drei Neuen Mittelschulen in Wien durchgeführt. Hier werden Schüler/innen aus sogenannten Integrationsklassen behutsam an den Themenkomplex Inklusion und Teilhabe herangeführt. In weiterer Folge setzen sich Schüler/innen spielerisch mit Grundlagen partizipatorischer Forschung auseinander, wobei ein Schwerpunkt auf soziogeographische Methoden gelegt wird. Die Schüler/innen führen schließlich mit den Wissenschafter/innen gemeinsam kleinere Forschungsprojekte zu den Sozialräumen ihrer Schulen durch. Die Ergebnisse werden mit den Jugendlichen u.a. in ‚Science-Clips‘, Vignetten und Quiz-Formaten aufgearbeitet. Gleichzeitig wird im Rahmen der Schulprojekte durch ‚Mapping‘ und qualitative Interviews der Blickwinkel der Lehrer/innen auf soziale Räume und Inklusion erhoben.

In der zweiten Phase werden die zuvor gesammelten Ergebnisse und Materialien vertiefend analysiert. Anschließend werden Teams aus Wissenschafter/innen, Lehrenden der Pädagogischen Hochschule Wien und Lehrer/innen gebildet, welche die gewonnenen Erkenntnisse aufbereiten und in die Bereiche Inklusion, schulisch organisierte Freizeitbetreuung und soziales Lernen der Lehrer/innenbildung überführen.

Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit

  • Geschlecht und Raum
  • Geschlechtsspezifische Aneignungsstrategien von Raum in Schulen

Einstiegsliteratur

  • Breidenstein, G. & Kelle, H. (1998). Geschlechteralltag in der Schulklasse. Ethnographische Studien zur Gleichaltrigenkultur. Weinheim; München: Juventa.
  • Diketmüller, R. & Studer, H. (2007a). Schulfreiräume und Geschlechterverhältnisse. Abschlussbericht. (150S. + Nutzungskarten). Wien. LINK
  • Faulstich-Wieland, H., Weber, M. & Willems, K. (2004). Doing Gender im heutigen Schulalltag. Empirische Studien zur sozialen Konstruktion von Geschlecht in schulischen Interaktionen. Weinheim: Juventa
  • Kelle, H. (1999). Geschlechterterritorien. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 2 (2), 211-228 LINK

Spezialisierung

Besonders für AHS geeignet
Projekt mit sozialem Engagement
Forschungsfeld:

Inklusive Bildung, Geschlecht und Raum

Schlüsselwörter: Inklusion, Schule, Bildung, Integration, Raum

Übermittler der Themenanregung:
queraum. kultur- und sozialforschung