Vermeidung von Arbeitsunfällen in der Landwirtschaft durch neue Technologien

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

Die Anzahl schwerer Arbeitsunfälle mit Fahrzeugen, Maschinen, Geräten und Gegenständen in der Land- und Forstwirtschaft mit teilweise tödlichem Ausgang ist in Österreich nach wie vor sehr hoch. Trotz spezieller Vorschriften zur sicherheitstechnischen Konstruktion von Maschinen und Geräten (Maschinenrichtlinie 2006/42/EG, DIN EN ISO 4254-1 und jeweiligen maschineartbezogenen Norm) unterliegen diese in der Praxis starken Gebrauchs- und Abnutzungserscheinungen. Diese stellen bei mangelhafter Wartung, unsachgemäßer Handhabung, Arbeitsweise und Konstruktion immer wieder auftretende Verletzungsrisiken für Landwirte dar. Die Auswertungen der Unfalldatenbank sowie der dazugehörigen Unfallberichte belegen, dass Unfallursachen und der unfallverursachende land- und forstwirtschaftliche Arbeitsvorgang, insbesondere die konkrete unfallverursachende Mensch-Maschine-Interaktion und unfallverursachenden Maschinenteile nicht dokumentiert sind. Diese Informationslücken wurden mit Verunfalltenbefragungen sowie Unfallmaschinenevaluierungen geschlossen. Durch die Verknüpfung der Ergebnisse aus Unfalldatenbank, Unfallberichten, Verunfalltenbefragungen und Unfallmaschinenevaluierungen mit Ergebnissen aus der Evaluierung von Neumaschinen und Herstellerbefragungen wurden Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung der jeweilig entstandenen Unfallhergänge bedarfsgerecht und nachhaltig abgeleitet. Die Erhebung von Beinaheunfällen im land- und forstwirtschaftlichen Bereich stellt ein geeignetes Instrument zur Unfallanalyse dar, da Fehlverhalten, Sicherheitsmängel und Risikopotentiale in den verschiedensten Arbeitsbereichen rechtzeitig erkannt und dadurch tatsächliche Arbeitsunfälle besser vermieden werden.