Perspektive des Urheberrechts - Vom "User-Generated-Content" zum "User-Generated-Copyright"

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

Mit der rasanten Entwicklung auf dem Gebiet der Informationstechnologie hat das Thema Urheberrecht die Grenzen des juristischen Diskurses verlassen und steht nunmehr wie kein anderes Rechtsgebiet im Fokus einer breiten öffentlichen Debatte. Vor diesem Hintergrund widmet sich dieses rechtswissenschaftliche Forschungsprojekt unter Einbeziehung von Schüler/innen der Ermittlung eines Anforderungsprofils für eine moderne Urheberrechtsordnung, die Interessen von Schöpfer/innen und Nutzer/innen gleichermaßen und ausgewogen berücksichtigt.

Ein besonderes Anliegen dieses Projekts ist es auch, dem neuen Paradigma der „Prosuming Culture“ – also der Konvergenz von Nutzung und Schöpfung – Rechnung zu tragen. Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen grundlagenorientiert, durch empirische Forschung unterlegte Faktoren für eine konzeptionelle Modernisierung des Urheberrechts ermittelt werden.

Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit

  • Im Zuge der Entwicklung des Internets zum Web 2.0 und dem rasanten Aufstieg von Social-Web-Plattformen hat sich die Art und Weise, wie kulturelle Güter produziert, verbreitet und genutzt werden, drastisch verändert. Aufgrund dieser noch recht jungen Voraussetzungen ist das Leitbild von passiv konsumierenden Nutzer/innen in der heutigen Medienwelt nicht mehr zutreffend, da diese Wissen und Medieninhalte in vielen Fällen (mit)erstellen und weiterverbreiten. Die Schlagworte “Prosumer” und “User Generated Content” sind dabei allgegenwärtig und bezeichnen die tagtäglich zu beobachtenden Praktiken, in denen Texte, Bilder oder Videos von Nutzer/innen erstellt und mit Bekannten geteilt werden, wobei in vielen Fällen auch vorgefundene Inhalte in diese Werke einfließen.Dieses geänderte Verhalten der Nutzer/innen geht mit verschiedensten urheberrechtlichen Herausforderungen einher, welche in dem geltenden Recht nur begrenzt abgebildet werden. Im Rahmen einer Diplomarbeit (HAK/HTL) soll eine systematische Darstellung von User Generated Content aus der Perspektive des Urheberrechts vorgenommen werden. Zunächst soll dazu die Vielfalt des nutzergenerierten Medienschaffens erfasst werden; anschließend soll eine Auslotung der urheberrechtlichen Grenzen erfolgen. Dabei gilt es vor allem, Fragen nach der Zulässigkeit der Einbeziehung von fremden Werken in eigenes Medienschaffen auf Basis der aktuellen Rechtslage zu analysieren.

Einstiegsliteratur

  • APPL, Clemens: Urheberrecht, in: WIEBE, Andreas (Hg), Wettbewerbs- und Immateri-algüterrecht, 3. Auflage, Wien: Facultas (2015).
  • BÜCHELE, Manfred: Urheberrecht, Wien: Manz (2014).
  • BAUER, Christian Alexander: User Generated Content, Berlin Heidelberg: Springer (2011).
  • Internetquellen: DJORDJEVIC, Valie; DOBUSCH, Leonhard [Hrsg.]: Generation Remix, iRights media, online abrufbar über: http://irights-media.de/webbooks/generationremix/.
  • Internetplattform Recht auf Remix.org: http://rechtaufremix.org.

Spezialisierung

Projekt mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten
Besonders für BHS geeignet
Forschungsfeld:

Urheberrecht, Open Access, Geschäftsmodelle entwickeln

Schlüsselwörter: Sparkling Science, Open Access, Urheberrecht, Copyright, User, Forum, Internet

Übermittler der Themenanregung:
Wirtschaftsuniversität Wien

Bei diesem Projekt bietet dir das Forschungsteam folgende weitere Unterstützung an:

Unterstützung bei der Konzeption und der Literaturrecherche (Zugang zu Literatur); Einführung in die juristische Methodik

Über Kontaktaufnahme freut sich:

Dr. Clemens Appl