Migrationsgeschichten am Beispiel einer Familie oder eines Ort erforschen

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

Migration ist sowohl ein historisches als auch ein aktuelles Thema. Das bedeutet, dass Menschen seit jeher Migrationsbewegungen vollzogen haben und auch künftig vollziehen werden. Demzufolge sind Migration und Migrationserfahrungen jeglicher Art durchaus normale und alltägliche Phänomene, die in beinahe allen Alltagswelten und Lebenswirklichkeiten der Menschen beobachtbar sind und sichtbar gemacht werden können. Somit sind Familiengeschichten meist auch Migrationsgeschichten: Von familiären Migrationserfahrungen kann gesprochen werden, wenn zum Beispiel eine Tante beruflich nach London ausgewandert ist oder die Großeltern durch Binnenmigration aus der Hauptstadt nach Tirol gezogen sind.

Im Sparkling Science-Projekt "Gesichter der Migration" erforschten Jugendliche aus Tirol gemeinsam ihre familiale Migrationsgeschichte. Dabei standen eben diese unterschiedlichen Familiengeschichten und Migrationserfahrungen von Schülerinnen und Schülern und ihren Familien im Mittelpunkt. Dabei waren alle Schülerinnen und Schüler angesprochen, auch jene, die keine eigene Migrationsgeschichte haben. Die Schülerinnen und Schüler wurden in diesem Projekt als aktive Forscherinnen und Forscher und Expertinnen und Experten ihrer eigenen Lebenswirklichkeit wahrgenommen und dazu angeleitet, eigene Forschungsfragen zu entwickeln, um anschließend narrative Interviews mit ihren Familienangehörigen zu führen. Hierbei gingen die Jugendlichen unter anderem den Fragen nach, wie Familien in transnationale Netzwerke eingebunden sind und über welches familiale Wissen sie verfügen. Neben der eigenen Familiengeschichte suchten die Schülerinnen und Schüler im Zuge der ethnografischen Feldforschung in den einzelnen Stadtteilen nach Spuren der Migration. Die Forschungsergebnisse der Jugendlichen wurden gegen Ende des Projektes auf einer Schülerinnen und Schüler-Tagung und in einer Ausstellung der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit

  • Migrationsgeschichte(n) der eigenen Familie
  • Migration im eigenen Stadtteil bzw. im eigenen Ort
  • Biografie und Migration

Einstiegsliteratur

  • Beck-Gernsheim, Elisabeth (2007): Wir und die Anderen. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main.
  • Fischer, Veronika/Springer, Monika (2011): Handbuch Migration und Familie. Grundlage für die soziale Arbeit mit Familien. Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts.
  • Hölzle, Christina/Jansen, Irma (Hrsg.) (2011): Ressourcenorientierte Biografiearbeit. Grundlagen - Zielgruppen - Kreative Methoden. Springer VS, Wiesbaden.
  • Mecheril, Paul (2004): Einführung in die Migrationspädagogik. Beltz Verlag, Weinheim/Basel.
  • Riegel, Christine/Stauber, Barbara/Yildiz, Erol (2018): LebensWegeStrategien. Familiale Aushandlungsprozesse in der Migrationsgesellschaft. Verlag Barbara Budrich, Opladen/Berlin/Toronto.
  • Schneider, Jens/Crul, Maurice/Lelie, Frans (2015): generation mix. Die superdiverse Zukunft unserer Städte - und was wir daraus machen. Waxmann Verlag, Münster/New York.
  • Yildiz, Erol (2013): Die weltoffene Stadt. Wie Migration Globalisierung zum urbanen Alltag macht. Transcript Verlag, Bielefeld.

Spezialisierung

Besonders für AHS geeignet
Projekt mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten
Besonders für BHS geeignet
Forschungsfeld:

Migration und Familie, Biografieforschung

Schlüsselwörter: Migration, Familie, Biografie

Übermittler der Themenanregung:
Universität Innsbruck

Bei diesem Projekt bietet dir das Forschungsteam folgende weitere Unterstützung an:

Auf Anfrage. Anita Rotter, MA | E Anita.Rotter@uibk.ac.at

Über Kontaktaufnahme freut sich:

Mag. Miriam Hill