Religion und Poesie in der Dichtung des Nonnos von Panopolis

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

Nonnos von Panopolis, griechischer Dichter des 5. Jh. n.Chr., ist der Verfasser des umfangreichsten antiken Epos, der Dionysiaka, die mit über 21.000 Versen etwa dieselbe Länge wie Ilias und Odyssee zusammen aufweisen. Im Epos über den Gott Dionysos wird ein maximaler mythologischer Kosmos kreiert.

Die Erzählung setzt ein mit der Geschichte von Dionysos’ Vorfahren und ersten Wegbegleitern – Europa, Zeus, Kadmos und das Schicksal seiner Kinder, darunter auch Semele, die Mutter des Gottes – und geht über zur ‚Biographie‘ des Dionysos, die von seinen Jugendtaten bis hin zu seiner Aufnahme in den Olymp reicht. Der erzählerische Bogen spannt sich von den Kämpfen gegen die Inder bis zur Verbreitung der neuen Pflanze, des Weinstocks, sowie des dazugehörigen Getränks, des Weins, im gesamten östlichen Mittelmeerraum.

Zum Anschauen

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Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit

  • Vergleich der Dionysos-Figur mit traditionellen epischen Helden (z.B. Achill in der Ilias, Odysseus in der Odyssee)
  • Der Geburts- und Kindheitsmythos des Dionysos (in den Dionysiaka, z.B. in Kombination mit bildlichen Darstellungen)
  • Mythos zur Entstehung des Weines (Ampelos)
  • Dionysos und die Frauen (Ariadne u.a.)
  • Die Darstellung der Inder in den Dionysiaka
  • Vergleich traditioneller epischer Darstellungsmittel mit der neuen Dichtungsweise des Nonnos (Homer vs. Nonnos)

Einstiegsliteratur

  • Nonnos. Werke in zwei Bänden, aus dem Griechischen übertragen und herausgegeben von Dietrich Ebener, 2 Bde., Berlin - Weimar 1985 (Bibliothek der Antike, Griechische Reihe).
  • Wolfgang Fauth, Eidos Poikilon. Zur Thematik der Metamorphose und zum Prinzip der Wandlung aus dem Gegensatz in den Dionysiaka des Nonnos von Panopolis, Göttingen 1981 (Hypomnemata 66).
  • Nicole Kröll, Die Jugend des Dionysos. Die Ampelos-Episode in den Dionysiaka des Nonnos von Panopolis, Berlin - Boston (in Vorbereitung).
  • Robert Shorrock, Myth of Paganism. Nonnus, Dionysus and the World of Late Antiquity, London 2011 (Classical Literature and Society).
  • Nina Aringer, „Kadmos und Typhon als vorausdeutende Figuren in den Dionysiaka. Bemerkungen zur Kompositionskunst des Nonnos von Panopolis“, Wiener Studien 125 (2012), 85–105.
  • Herbert Bannert, „Proteus und die Musen. Nonnos von Panopolis, Dionysiaka 1, 1–45. Ein Proömium der besonderen Art“, Wiener Humanistische Blätter 50 (2008, erschienen 2010), 46–70.
  • Nicole Kröll, „Schwimmen mit Dionysos. Wasser und Badeszenen als Kompositionselemente in den Dionysiaka des Nonnos von Panopolis“, Wiener Studien 126 (2013), 67–100.
  • Nina Aringer, Herbert Bannert u. Nicole Kröll, „Der Forschungsbericht. Nonnos von Panopolis, 1. Bericht: Dionysiaka, umfassend im Wesentlichen die Jahre 1980–2010“, Anzeiger für die Altertumswissenschaften 64 (2011), 1–44.

Spezialisierung

Besonders für AHS geeignet
Projekt mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten
Für Spezialist/innen
Forschungsfeld:

Spätantikes griechisches Epos - Das Dionyos-Epos des Nonnos von Panopolis

Schlüsselwörter: Griechenland, Antike, Hellas, Dichtung, Olymp

Übermittler der Themenanregung:
Universität Wien

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Mag. Dr. Nicole Kröll