REPTILIEN-LEDER UND WILDLIFE CRIME

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

Das Projektteam des Naturhistorischen Museums Wien (NHMW) möchte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe für das Thema der Wildtierkriminalität sensibilisieren und die Bedeutung des nationalen und internationalen Artenschutzes aufzeigen. Die Schüler/innen werden aktiv in Forschungsprozesse eingebunden und erarbeiten die Reichweite, Hintergründe und Auswirkungen von Wildtierkriminalität anhand von Fallbeispielen. Durch die Beteiligung von nationalen und internationalen Kooperationspartnern, erhalten die Schulgruppen Einblicke in die Problematik des illegalen Wildtierhandels sowie von Wildtierkriminalität auf nationaler und internationaler Ebene, welche in Zusammenhang mit der Bedeutung des globalen Artenschutzes thematisiert werden. Um die Problematik auf internationaler Ebene zu beleuchten werden das United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) und das Zollamt Österreich besucht und Workshops mit der Snake Farm of the Queen Saovabha Memorial Institute Bangkok und der Crocodile Specialist Group der International Union for Conservation of Nature (IUCN) organisiert. Auf nationaler Ebene thematisieren Mitarbeiter/innen des WWF Österreich die Problematik und Reichweite von Wildtierkriminalität in Österreich. Zudem wird im Rahmen eines Wildlife-Forensik-Labor-Workshops das Vienna Open Lab besucht. Weiters werden die Schulgruppen mit Recherchen im eigenen Umfeld beauftragt, deren Resultate im Anschluss in die Projektergebnisse und Diskussionen einfließen. Die Projekt-In- und Outputs in Form von Informations- und Meinungsaustausch, Vorträgen, Broschüren, Publikationen und Social-Media-Blogs sollen schlussendlich einen Mehrwert für alle Beteiligten bilden und auf das Thema der Wildtierkriminalität aufmerksam machen.

Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit

  • Reptilien-Leder hat wieder an Beliebtheit gewonnen. Viele Designer verwenden Reptilien-Leder für Gürtel, Taschen, Schuhe etc. In den letzten 15 Jahren wurden zu diesem Zweck mehrere Millionen Häute und Hautstücke in die EU importiert. Schlangen werden wie viele andere Reptilien zur Gewinnung von Leder verwendet. Häufig handelt es sich dabei um Wildfänge – obwohl die meisten Schlangenarten streng geschützt sind. Die Tiere werden bei lebendigem Leib mit Wasser gefüllt, um die Haut besser abziehen zu können, und danach lebend gehäutet – ein qualvoller Tod. Im Rahmen dieser VWA sollen alle Tierarten vorgestellt werden, die zur Gewinnung von Leder entweder aus der freien Wildbahn entnommen oder in Farmen gezüchtet werden. Auch die Gewinnung und Verarbeitung des Leders sollen behandelt werden.

Einstiegsliteratur

  • K. Fuchs & M. Fuchs (2002): Die Reptilhaut. Ein wichtiger Merkmalsträger bei der Identifizierung von Echsen und Schlangen. The Reptile skin. A key-feature in the identification of lizards and snakes ". Editions Chimaira, Frankfurt-am-Main, 408 S.
  • United Nations (2020): World Wildlife Crime Report, Trafficking in protected species. United Nations , New York, 134 S. Link: World_Wildlife_Report_2020_9July.pdf (unodc.org)
  • Minister of Supply and Services Canada (1995): CITES Identification Guide – Crocodilians, Kanada, 15 S. Link: En40-428-1-1995.pdf (https://publications.gc.ca/site/eng/home.html)

Spezialisierung

Besonders für AHS geeignet
Forschungsfeld:

Naturwissenschaften

Schlüsselwörter: Wildtierkriminalität, Wildtierhandel, Sparkling Science

Übermittler der Themenanregung:
Naturhistorisches Museum Wien