Der Begriff "Freiheit" in Schulbüchern

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

Das Sparkling-Science-Projekt "Making Democracy" untersuchte alltägliche Aushandlungsformen demokratischer Grundwerte (Freiheit, Gleichheit, Solidarität) durch Jugendliche. Gemeinsam mit einem Team aus Wissenschafterinnen und Wissenschaftler, Künstlerinnen und Künstler, Vermittlerinnen und Vermittler und Lehrpersonen erforschten die Jugendlichen die vielfache Weise, in der sich in ihrem täglichen Leben demokratische Grundfragen von persönlicher Autonomie und deren Einschränkung, von Gleichheit und Ungleichbehandlung, von Solidarität und Ausschluss stellen. Das Forschungsziel bestand in einer Kartographie des alltagskulturellen Aushandlungsraums von Demokratie. So konnten im Feld politischer Alltagskultur demokratietheoretische Annahmen bezüglich eines Wertekonflikts zwischen den Ansprüchen von Autonomie und Gemeinschaft oder zwischen Individualität und Solidarität an gelebter Praxis überprüft werden. Neben wissenschaftlichen Zielen verfolgte das Projekt das praktische Ziel, demokratische Einstellungen der beteiligten Jugendlichen zu stärken. Vor dem Hintergrund der Annahme, dass in der „Postdemokratie“ (Colin Crouch) die Erfahrung von politischer Handlungsmacht zunehmend blockiert ist, bedarf es der vermehrten Auseinandersetzung mit demokratischen Grundnormen. Diese Grundnormen beeinflussten auch den Forschungsprozess selbst. Zu diesem Zweck wurden den Jugendlichen Methoden qualitativer Forschung vermittelt, um sie in die Lage zu versetzen, selbst Datenerhebungen und -interpretationen durchzuführen. Methodologisch erweiterte „Making Democracy“ Ansätze der partizipativen Forschung und der kritischen Kunstvermittlung.

Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit

  • Freiheit im Schulbuch: In der vorwissenschaftlichen Arbeit kann der Frage nachgegangen werden, wo und wie in Schulbüchern der Begriff der Freiheit vorkommt und welche Verständnisse von Freiheit deutlich werden: Was wird unter Freiheit verstanden? Anhand welcher Beispiele/ historischer Ereignisse wird Freiheit behandelt? Welche Bereiche und Arten von Freiheit werden erwähnt? Mit welchen Bildern wird Freiheit veranschaulicht? Diesen und weiteren Fragen kann in der VWA nachgegangen werden. Für die Analyse bieten sich vorrangig Schulbücher des Fachs "Geschichte und Sozialkunde/ Politische Bildung" an, aber auch Schulbücher zum Fach "Geographie und Wirtschafskunde" und zum Sprachunterricht. Nach einer ersten Durchsicht verschiedener Bücher kann eine Auswahl für die Schulbuchanalyse getroffen werden (z.B. die Geschichte-Schulbücher bestimmter Jahrgänge). Die VWA selbst könnte sich in einen theoretischen Teil zum Freiheitsbegriff und einen empirischen Teil zur Behandlung des Themas in den Schulbüchern gliedern. Weiters könnte auch auf die Rahmenbedingungen für die Behandlung des Themas Freiheit im Unterricht (z.B. die Vorgaben in den Lehrplänen, das Leitbild der Schule, …) eingegangen werden.

Einstiegsliteratur

  • Christophe, Barbara (2015): Kulturwissenschaftliche Schulbuchforschung – Trends, Ergebnisse und Potentiale. In: Kühberger, Christoph/Mittnik, Philipp (Hg.): Empirische Geschichtsschulbuchforschung in Österreich. Innsbruck/Wien: Studien-Verlag, S.43-56.
  • Fuchs, Eckhard/Niehaus, Inga/Stoletzki, Almut (2014): Das Schulbuch in der Forschung. Analysen und Empfehlungen für die Bildungspraxis. Göttingen: V&R unipress.
  • Kühberger, Christoph/Mittnik, Philipp (Hg.) (2015): Empirische Geschichtsschulbuchforschung in Österreich. Innsbruck/Wien: Studien-Verlag.
  • Lässig, Simone (2010): „Wer definiert relevantes Wissen? Schulbücher und ihr gesellschaftlicher Kontext“. In: Fuchs, Eckhardt/Kahlert, Joachim/Sandfuchs, Uwe (Hg.): Schulbuch konkret. Kontexte Produktion Unterricht. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S.199-218.
  • www.bpb.de/apuz/166638/politische-grundwerte

Spezialisierung

Besonders für AHS geeignet
Forschungsfeld:

Demokratietheorie, Schulforschung

Schlüsselwörter: Demokratie, Demokratietheorie, Schulforschung, Schule, Freiheit, Gleichheit, Solidarität, Jugendliche, Grundwerte,

Übermittler der Themenanregung:
Universität Wien