Junge Musliminnen und Muslime in Österreich. Eine sozialanthropologisch-kulturwissenschaftliche Forschung an Wiener Schulen

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der 6. und 7. Klassen erforschte das Projekt an vier Wiener Schulen (Islamisches RG Wien 15, BRGORG 15 Henriettenplatz, GRG 10 Ettenreichgasse, Abendgymnasium Wien 21 Brünnerstraße), wie unterschiedlich und vielfältig junge Musliminnen und Muslime in Österreich leben, in welcher Weise sie den Islam im Alltag und als Teil ihres gesellschaftlichen und kulturellen Lebens praktizieren oder nicht praktizieren. Zugleich wurde das interkulturelle Zusammenleben von muslimischen und nicht-muslimischen Schülerinnen und Schülern in und außerhalb der Schulen untersucht.

Aus der Videodokumentation des Projekts ging eine Ausstellung im Volkskundemuseum Wien und später eine Online-Ausstellung hervor. Die Videoinstallation mit 15 thematischen Kurzfilmen stellt den diskursiven Raum der Schule und seiner Mitglieder in unterschiedlichen Gesprächs- und Interviewsettings dar: Schülerinnen und Schüler interviewen Schülerinnen und Schüler anderer Klassen und Schulen. Einzel- und Gruppeninterviews werden von den leitenden Wissenschafterinnen und Wissenschaftlern geführt. Lehrerinnen und Lehrer verschiedener Fächer leiten Diskussionen in ihrem Unterricht und sprechen untereinander über ihre Sichtweise des Sozialraums Schule und die Herausforderungen in ihren Disziplinen. Direktorinnen und Direktoren und Vertreterinnen und Vertreter der Schulbehörden formulieren ihre Perspektiven. Dazu liegen vollständige Transkripte vor, die anonymisiert für eine VWA oder Diplomarbeit zu Verfügung gestellt werden können.

Die Kurzfilme befassen sich mit spezifisch muslimischen Themen wie dem Kopftuch, Ramadan, der religiösen Praxis in der Schule; mit Islamischem Religionsunterricht und den Besonderheiten einer islamisch-konfessionellen Schule; aber auch mit Schulkultur in einer weiteren Perspektive und mit den weichen Übergängen zwischen kulturellen, ethnischen und religiösen Zuschreibungen. Die Jugendlichen formulieren ihre Vorstellungen zu aktuellen Geschlechterrollen und sprechen über interkonfessionelle Freundschaften und Beziehungen. Kontextualisiert werden die Filme durch Kurztexte im Ausstellungsraum.

Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit

  • Schülerinnen und Schüler interviewen Lehrpersonen über das interkulturelle Zusammenleben in der Schule – Audiointerviews und ihre qualitative Auswertung
  • Schülerinnen und Schüler sprechen über konfessionellen Religions- und Ethikunterricht. Eine Orientierung über Schülerinnen- und Schülererwartungen und -erfahrungen (Audio-Interviews anhand eines standardisierten Fragebogens)
  • Schulinterne Untersuchung über die Perspektive muslimischer Schülerinnen und Schüler hinsichtlich ihrer religiösen Praxis in der Schule – eine qualitative sozialwissenschaftliche Befragung
  • Medienanalysen zum Thema Islam/Musliminnen und Mulsime anhand einzelner Medien und einzelner thematischer Aspekte
  • Thematisierung von Musliminnen und Muslimen in postmigrantischen Medien, z.B. Das Biber
  • Mediale Debatte zu "Musliminnen und Muslime in österreichischen Schulen" (seit 2017)
  • Muslimische Selbstdarstellungen versus Fremdzuschreibungen in den österreichischen Medien: Welche Musliminnen und Muslime kommen zu Wort?
  • In den Partnerschulen des Projektes "Junge Musliminnen und Muslime in Österreich": Diskursanalyse zu einzelnen thematischen Aspekten in den video-dokumentierten und transkribierten Interviews und Gesprächen des Projektes

Einstiegsliteratur

Spezialisierung

Citizen Science-Projekt
Projekt mit sozialem Engagement
Projekt mit zusätzlichen Unterstützungsangeboten
Forschungsfeld:

Sozialwissenschaften

Schlüsselwörter: Muslime, Islam, Gesellschaft, Religion, Jugendliche, Kultur

Übermittler der Themenanregung:
Österreichische Akademie der Wissenschaften

Bei diesem Projekt bietet dir das Forschungsteam folgende weitere Unterstützung an:

Überlassung von Dateien der Interviewtranskripte (streng vertraulich, auf keinen Fall über die direkt mit der Arbeit Involvierten hinaus weiterzugeben); inhaltlich-methodische Besprechung

Über Kontaktaufnahme freut sich:

Dr. Georg Traska