Methan und die Ernährung einer Kuh

Kurzbeschreibung des Forschungsprojekts

In der österreichischen Landwirtschaft spielt die Milchviehhaltung traditionell eine große Rolle. Fütterungsstrategien müssen bedarfsgerecht, gesund aber auch umweltschonend und ökonomisch sein und auf lokale Futterquellen setzen. Der Einsatz von Getreide wird den verdauungsphysiologischen Ansprüchen der Kühe aber nicht gerecht, was sich in einer Häufung von Stoffwechselkrankheiten widerspiegelt. Außerdem hat die Verfütterung von Getreide soziale und ökonomische Konsequenzen, da sie in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion steht. Nebenprodukte aus der Zuckerindustrie in Form melassierter Trockenschnitzel stellen eine Alternative zu Getreiden dar, wurden bisher jedoch kaum in grundfutterreichen Rationen untersucht, die in Österreich aber vorherrschen. Die Energie wird hier durch Fasern und Zucker statt durch Stärke bereitgestellt, was die Verdauungsphysiologie stabilisiert und damit das Risiko von Gesundheitsstörungen minimiert.

Im Projekt „Ein Zuckerl für die Kuh“ sollen melassierte Trockenschnitzel zur Aufwertung von grundfutterreichen Milchviehrationen ernährungsphysiologisch evaluiert werden. Unserer Hypothese zufolge können diese Nebenprodukte im Gegensatz zur isoenergetischen, getreidereichen Fütterung ohne negative Folgen auf die Pansenverdauung als Ersatz für große Mengen von Getreide verwendet werden und haben damit neben den erwähnten sozialen und ökologischen vor allem tiergesundheitsfördernde und damit auch ökonomische Vorteile.

Unter intensiver Einbindung der Schüler/innen der Partnerschulen wird im Rahmen der tatsächlichen Durchführung des Projekts während entsprechender Sommerpraktika der Jugendlichen an dem Thema gearbeitet. Im ersten Sommer sollen dabei verschiedene Fütterungsansätze in vitro verdauungsphysiologisch evaluiert werden. Dabei soll eine Fütterungsstrategie entwickelt werden, die im zweiten Sommer an Milchkühen des Forschungsgutes der Vetmeduni ernährungsphysiologisch evaluiert wird.

Themenanregungen für VWA und Diplomarbeit

  • Ernährungsverhalten eines wilden Rindes im Gegensatz zum Futter einer Hochleistungskuh
  • Was ist besser für die Umwelt: die Hochleistungskuh oder das Weiderind?
  • Wie entsteht Methan in der Kuh?
  • Strategien zur Reduktion der Methanbildung

Einstiegsliteratur

  • Physiologie der Haustiere; vom Engelhardt, Breves, Enke Verlag
  • Supplemente der Tierernährung, 12. Aufl., M&H Schaper Verlag
  • Erfolgreiche Milchviehfütterung; Spiekers, Pottharst, DLG Verlag

Spezialisierung

Für Spezialist/innen
Besonders für BHS geeignet
Forschungsfeld:

Milchkuh Ernährung

Schlüsselwörter: Milchkuh, Milchviehhaltung, Fütterungsstrategien, Stoffwechselkrankheiten, Kuh, Rind, Vieh

Übermittler der Themenanregung:
Veterinärmedizinische Universität Wien